Durch das ReWaM-Forschungsprojekt WaSiG angestoßen und vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg vermittelt, fand am 23.11.2017 in Freiburg ein Wissensaustausch im Rahmen einer erweiterten Dienstbesprechung der Unteren Wasserbehörden des Regierungsbezirks Freiburg statt. Vor ca. 50 Interessierten aus den umliegenden Kommunen Freiburgs, der Stadtverwaltung Freiburg, des Regierungspräsidiums, zahlreicher Ingenieurbüros und der Universität Freiburg stellte der WaSiG-Projektleiter Prof. Dr. Mathias Uhl von der FH Münster das neue DWA-Arbeitsblatt A 102 vor. Als Mitautor des Arbeitsblattes lenkte er das Augenmerk auf das Softwaretool WABILA. Das Programm erlaubt die relativ einfache Berechnung des Wasserhaushalts vor und nach einer Bebauung. Zur Demonstration einer Planung nach DWA 102 präsentierte er das Konversionsgebiet „Oxford Kaserne“ in Münster.
Die Diplom-Ingenieurin Sonja Kramer vom Tiefbauamt der Stadt Münster berichtete im Anschluss über die Implementierung der Vorgaben aus dem Arbeitsblatt in den kommunalen Planungsprozess anhand verschiedener Beispiele aus Münster. In Münster steht der urbane Wasserhaushalt seit dem Starkregenereignis am 28.7.2014 sehr im Fokus von Verantwortlichen und Bürgern. 300 mm Niederschlag in 6 Stunden, die zu enormen Schäden führten, erfordern neben Sofortmaßnahmen kurzfristig und langfristig wirkende Maßnahmen, aber auch verstärkte Information und Beratung der Bürger, berichete Kramer. Die anschließende lebhafte Diskussion zeigte, dass das Thema des urbanen Niederschlagsmanagements aktuell von großer Bedeutung ist, und die Ergebnisse aus der Forschung stark von der Praxis nachgefragt werden. So kann WaSiG einen aktiven Anteil am Forschungstransfer leisten.
Autorin: Dr. Hedwig Roderfeld, Projektkoordinatorin WaSiG
Das Projekt WaSiG ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).