Untersuchung eines renaturierten Niedermoores an der mecklenburgischen Ostseeküste – Teil I: Systembeschreibung und hydrologische Grundcharakterisierung

KOGGE | Publikation | Bach, Grundwasser, Regenwasser, Talsperre Übergangsgewässer/Ästuar

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Küstennahe Niedermoore wie das des Naturschutzgebietes „Hütelmoor und Heiligensee“ nordöstlich von Rostock sind prägende Elemente der Landschaft entlang der südlichen Ostseeküste. Unter natürlichen Bedingungen gehören Austauschprozesse mit der Ostseezu ihren hydrologischen Besonderheiten. Durch menschliche Eingriffe wie Dünen- und Deichbau, Entwässerungssysteme und neuerdingsRenaturierungsmaßnahmen ist ihr hydrologisches Regime über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verändert worden. Das Naturschutzgebiet (NSG) ist nach seiner Renaturierung bestens geeignet, um solche und künftige Änderungen zu studieren. Der  vorliegende Beitrag ist erster Teil einer Doppelveröffentlichung, deren Ziel darin besteht, die maßgeblichen hydrologischen Prozesse, die für den Wasserhaushalt des NSG bestimmend sind, zu identifizieren. Dies soll auf der Grundlage des seit 2009 betriebenen Messnetzes zur Erfassung von Grundwasserständen und elektrischen Leitfähigkeiten im Moorkörper sowie von meteorologischen und Durchflussmessungen erfolgen. Gegenstand von Teil I ist die Vorstellung des Untersuchungsgebietes und die Beschreibung der Grundmuster seines hydrologischen Verhaltens, soweit dies auf der Grundlage einer Systemanalyse und der Bilanzierung der Wasserflüsse über die Systemgrenzen hinweg (Niederschlag, Verdunstung, Zuflüsse aus den angrenzenden Teilen des Einzugsgebietes, unterirdischer Austausch mit der Ostsee, oberirdischer Gebietsabfluss) möglich ist. Darüber hinaus steht durch den episodischen Eintrag von salzhaltigem Wasser im Verlauf schwerer Sturmfluten, die zu Dünendurchbrüchen geführt haben, ein natürlicher Tracer zur Verfügung, um das spezifische Prozessgeschehen innerhalb der Niederung (vertikaler Austausch durch Niederschlag, Verdunstung und aufsteigendes Grundwasser (GW), laterale Transporte, Austausch mit den Gräben) schärfer als sonst möglich zu identifizieren. Das betrifft sowohl die zeitliche Dynamik (Saisonalität und Trend) als auch räumliche Muster der Salzkonzentrationen als Spiegelbild der Wasserflüsse innerhalb des Moorkörpers, worauf in Teil II (SELLE et al. 2016) näher eingegangen wird.

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Verweis: http://www.hywa-online.de/untersuchung-eines-renaturierten-niedermoores-an-der-mecklenburgischen-ostseekueste-teil-i-systembeschreibung-und-hydrologische-grundcharakterisierung/


Ansprechperson

Prof. Dr. Konrad Miegel
M. konrad.miegel@uni-rostock.de