Logbucheintrag Nr. 14: 24. November 2016
Mit Hilfe von computergestützten Modellen können viele verschiedene Fragestellungen in der Seenforschung beantwortet werden. So können durch Messwerte vergangene Hochwasserereignisse simuliert oder sogar Zukunftsszenarien berechnet werden, wie zum Beispiel ein See durch den Klimawandel verändert wird.
Die Modellierung nimmt auch im Projekt SEEZEICHEN eine wichtige Rolle ein. So sollen Aussagen über seeinterne Prozesse, Ausbreitung von Flusswasser- und Grundwasserfahnen über längere Zeiträume getroffen werden. Um die Qualität der Aussage sicher zu stellen, werden Messwerte zur Prüfung der Güte der Modellergebnisse herangezogen.
In der untenstehenden Grafik ist der Temperaturverlauf an der tiefsten Stelle im See über die vier Jahreszeiten dargestellt. Die durchgezogenen farbigen Linien sind Simulationsergebnisse, die schwarzen Kreuze Messergebnisse. Das Modell ist in der Lage die Temperatur bis auf eine Ausnahme mit einem Unterschied von < 1 °C nachzubilden.
Im weiteren Verlauf des Projektes wird das Modell verwendet um Flusswasserfahnen von Alpenrhein (der größte Zufluss zum Bodensee) und Schussen (stark vom Menschen beeinflusster Zufluss) sowie die Seeinterne Dynamik nachzubilden. Die Einsatzmöglichkeiten des Modells sind jedoch äußerst vielfältig und werden nur durch die Rechen- und Speicherkapazitäten limitiert.
Autor: Thomas Pflugbeil, LUBW/ISF
Wissenschaftler des Projekts SEEZEICHEN veröffentlichen regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen. SEEZEICHEN ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM.