Mit allen Wassern gewaschen – ReWaM auf dem 39. Dresdner Wasserbaukolloquium

Synergien, Konflikte und Lösungen – Vom 3. bis 4. März diskutierten Wissenschaftler, Ingenieure und Behördenvertreter auf dem diesjährigem Dresdner Wasserbaukolloquium wie sich Gewässerentwicklung und Hochwasserrisikomanagement miteinander vereinen lassen. Im Fokus standen Herausforderungen und Lösungen bei der Zielerreichung der Europäischen Wasserrahmen- (EU-WRRL) und der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (EU-HWRM-RL). In 51 Fachvorträgen teilten die Referenten ihre Erkenntnisse aus Hochwasserschutzprojekten und Gewässerentwicklungsmaßnahmen mit dem Publikum. Insgesamt nutzten 280 Teilnehmer das 39. Wasserbaukolloquium zum wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch. Begleitet wurde die Veranstaltung durch eine Fachausstellung auf der 30 Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellten.

Aus der Forschung in die Praxis

39. Dresdner Wasserbaukolloquium - Foyer

Neben fachlichen Impulsen bot das Kolloquium Raum für Vernetzung / Foto: Ulrich van Stipriaan

Ein Höhepunkt des diesjährigen Kolloquiums war eine separate „ReWaM-Session“. Darin präsentierten am zweiten Veranstaltungstag drei Verbundprojekte in vier Vorträgen erste Ergebnisse. Den Auftakt des Vortragsblocks machte Alexia Krug von Nidda, Koordinatorin des Vernetzungs- und Transfervorhaben ReWaMnet, die einen Überblick über die BMBF-Fördermaßnahme gab.

Danach berichtete Björn Helm von der TU Dresden über die Entwicklung eines Messsystems für die räumlich kontinuierliche Erfassung von Hydrometrie, Morphometrie und Wasserqualität zur Bewertung der Gewässergüte im Rahmen des Projekts BOOT-Monitoring. Im Anschluss stellte das Projekt In_StröHmunG aktuelle Ergebnisse wasserbaulicher Modellversuche zum Thema Rehnenbildung vor, während Dr. Andreas Stowasser und Lars Stratmann vom Ingenieurbüro Stowasserplan das Konzept der Management- und Kommunikationsplattform PROGEMIS erklärten. Die Software unterstützt Gemeinden künftig bei der Gewässerunterhaltung, der Gewässerentwicklung sowie dem Hochwasserschutz. Am Ende der Session legte Christian Schaum von der TU Darmstadt die Anforderungen des Gewässerschutzes an eine zukunftsfähige Abwasserbehandlung dar und berichtete über Impulse, die von dem Forschungsprojekt NiddaMan ausgehen könnten.

Fazit und Ausblick

39. Dresdner Wasserbaukolloquium - Prof. Dr. Stamm

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Stamm von der TU Dresden eröffnet das Wasserbaukolloquium / Foto: Ulrich van Stipriaan

Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sei ein ambitioniertes Ziel, gebe aber die richtige Richtung für das wasserwirtschaftliche Handeln vor, fasste Prof. Stamm, der Direktor des veranstaltenden Instituts, das diesjährige Kolloquium in seinem Schlusswort zusammen und gab einen Ausblick auf das kommende Jahr: Das 40. Dresdner Wasserbaukolloquium widmet sich dem Thema „Bemessung im Wasserbau: Klimaanpassung, Untersuchungen, Regeln, Planung, Ausführung“ und findet am 9. und 10. März 2017 statt.

Eine Zusammenfassung der diesjährigen Vorträge ist in Band 57 der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen veröffentlicht und kann am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik käuflich erworben werden. Anfragen an: wasserbaukolloquium@tu-dresden.de.

 

 

Autoren: Dipl.-Ing. Nadine Müller, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Stamm und Dominik Rösch