Forschung ist keine Einbahnstraße
Erstes Arbeitstreffen des ReWaM-Querschnittsthemas „Wissenstransfer und Praxistransfer“
Wissenschaftler sitzen heute nicht mehr im sprichwörtlichen Elfenbeinturm – Ob sie sich dort jemals aufhielten, darf für wasserbezogenen Forschungsthemen ohnehin bezweifelt werden. Dennoch ist es oft noch so, dass Wissenschaft und wasserwirtschaftliche Praxis nicht in dem Umfang voneinander profitieren, den sich alle Akteure eigentlich wünschen. Doch wie gelangen Forschungsergebnisse in die Praxis und was sind überhaupt die Anforderungen der Wasserwirtschaft an die Wissenschaft? Diese und weitere Fragen bewegten die 31 Teilnehmer des ersten Arbeitstreffens des ReWaM-Querschnittsthemas „Wissenstransfer und Praxistransfer“. An dem eintägigen Arbeitstreffen, das am 15. Juni 2016 an Bucerius Law School in Hamburg stattfand, beteiligten sich 14 von 15 ReWaM-Verbundprojekten. Im Fokus stand die Identifikation von Methoden, mit denen die Implementierung von neuem Wissen und Lösungen aus der Wissenschaft in die Wasserwirtschaft verbessert werden kann.
Praxis, Praxis, Praxis – Nach einer Begrüßungsrunde stellte Prof. Dr. Gabriele Gönnert Hintergrund und Ziele des Querschnittsthemas vor. Gemeinsam mit Dr.-Ing. Friedrich-Wilhelm Bolle vom FiW an der RWTH Aachen, moderierte sie das Treffen. Beide sind Sprecher des Querschnittsthemas „Wissenstransfer und Praxistransfer“ und bereiteten das erste Arbeitstreffen federführend vor. In ihrer Einführung unterstrich Gönnert aus ihrer Erfahrung als Leiterin des Fachbereichs Planung und Entwurf Gewässer am Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Professorin am Institut für Geographie der Universität Hamburg die Wichtigkeit eines intensiven Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis. Im Plenum diskutierten die Teilnehmer im Anschluss hemmende und fördernde Aspekte des Wissens- und Praxistransfers. Der Diskurs profitierte von den unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmer, die aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis stammten.
Nach einem Imbiss wurden die Diskussionen schließlich in Kleingruppen vertieft. Dabei standen mögliche Formate im Vordergrund, um die Praxis besser zu erreichen, ebenso die Frage, wen oder was der Begriff der wasserwirtschaftlichen Praxis im Detail adressiert. Einig waren sich die Teilnehmer, dass Wissenschaft keine Einbahnstraße sei: Klappt die Kommunikation zwischen Praxis und Forschung, profitieren alle – vor allem die Gewässer. Das Interesse der Teilnehmer an der Thematik ist ungebrochen. Das erste Arbeitstreffen war daher nur der Auftakt zu weiteren Arbeitsrunden.
Alle 15 Verbundprojekte in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM zeichnen sich durch eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie ein enges Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis aus. Um vorhandene Synergien zu nutzen und Potenziale voll auszuschöpfen hat der ReWaM-Lenkungskreis unteranderem das Querschnittsthema „Wissenstransfer und Praxistransfer“ definiert.
Vertreter folgender Organisationen nahmen am ersten Arbeitstreffen des Querschnittsthemas „Wissenstransfer und Praxistransfer“ teil: Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Gelsenwasser AG, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW), TU Dresden, BIT Ingenieur AG, Zweckverband Bodenseewasserversorgung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer der Freien und Hansestadt Hamburg, Umweltbüro Essen, TU Hamburg, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Projektträger Jülich (PtJ), Stadt Münster, FH Münster, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH.
Show details