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10.02.2016

RedeFluss – Fünf Fragen an: Dr. Fritz Kohmann, Vorsitzender des ReWaM-Lenkungskreises

Dr. Fritz Kohmann, Vorsitzender des ReWaM-Lenkungskreises

Dr. Fritz Kohmann, Vorsitzender des ReWaM-Lenkungskreises / Foto: Gerardo Milsztein

In der Serie „RedeFluss“ veröffentlicht ReWaMnet Kurzinterviews mit Beteiligten der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM und fragt nach Motivation und Erwartungen. Zu Wort kommen Wissenschaftler, Praktiker und Unternehmer, die in ReWaM eng zusammenarbeiten.

Den Anfang der Fragerunde macht Dr. Fritz Kohmann, der Vorsitzende des ReWaM-Lenkungskreises. Vor seiner Berufung zum Lenkungskreisvorsitzenden leitete Kohmann die Abteilung Ökologie der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und vertrat die BfG in nationalen Gremien des Bundes- und der Länder sowie in internationalen Kommissionen.

ReWaMnet: Was tun Sie persönlich für den Gewässerschutz?

Kohmann: Beim Einkauf berücksichtigt meine Familie Waren die ressourcenschonend hergestellt und transportiert wurden. Im Umgang mit Wasser (Regen-, Trink- oder Brauchwasser) bemühen wir uns um Wiederverwendung und Versickerung auf dem eigenen Grundstück.

ReWaMnet: Was begeistert Sie an der Fördermaßnahme ReWaM, dass Sie sich entschlossen haben, sich als Lenkungskreisvorsitzender zu engagieren?

Kohmann: Der Gedanke, verschiedene Nutzungsformen von Gewässern mit ihrem Schutz auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und damit neben einer hohen biologischen Vielfalt mit entsprechenden Lebensräumen auch eine hohe Vielfalt von Nutzungen zu ermöglichen, ist sehr reizvoll. In meiner Rolle als Lenkungskreisvorsitzender habe ich die Möglichkeit diesen Ansatz mitzugestalten und in der wasserwirtschaftlichen Praxis zu verankern.

ReWaMnet: Welches Potenzial besitzt ReWaM und welche Impulse können von der Fördermaßnahme für die wasserwirtschaftliche Praxis ausgehen?

Kohmann: Um ein schonendes Management für Wasserressourcen dauerhaft zu etablieren, werden neben besserem Wissen über Prozesse im Naturhaushalt vor allem Planungsinstrumente für regionale Entscheidungsfindung benötigt. Von den ReWaM Projekten erwarte ich neben einer Verbesserung des skalenübergreifenden Verständnisses für Prozesse eine Übertragung des Expertenwissens in Planungsmethoden und -instrumente, die das aktuelle Wissen für die regionale wasserwirtschaftliche Praxis verfügbar machen.

ReWaMnet: Was sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Herausforderungen für See, Fluss, Grundwasser und Co. in den kommenden Jahren?

Kohmann: Ein Teil der Herausforderungen ergeben sich aus geänderten klimatischen Bedingungen: Wann fällt im Laufe des Jahres wieviel Wasser in Form von Regen oder Schnee an? Wie kann dies in ein vorausschauendes Management für Hoch- und Niedrigwasser eingebunden werden? Wie kann ausreichend Wasser für den Naturhaushalt, als Trinkwasser oder die landwirtschaftliche und industrielle Nutzung in adäquater Qualität verfügbar gemacht werden?

Eine andere große Herausforderung ergibt sich durch neue chemische Produkte, die in den Wasserkreislauf eingebracht werden.Jedes einzelne Produkt zerfällt beim Abbau in eine Vielfalt von Zwischenprodukten. Diese sind in ihrer Wirkung teilweise kritischer als das Ursprungsprodukt. Die Bedeutung von Plastikmikropartikeln, die von Organismen mit oder sogar als Nahrung aufgenommen werden und sich dann in unseren Lebensmitteln wiederfinden, gilt es ebenso zu verstehen wie die Wirkung von Nanopartikeln, die selbst feinste Filter passieren und im Organismus problemlos Zellgrenzen in erschreckender Leichtigkeit passieren. Um die damit verbundenen Risiken einschätzen oder ihnen begegnen zu können verlangt deutlich mehr Wissen.

ReWaMnet: Was müsste Ihrer Meinung nach konkret im Gewässermanagement geschehen, damit die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie auch in Deutschland erreicht werden?

Kohmann: Bis Ende 2015 müssen laut Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (WRRL) alle europäischen und damit auch alle deutschen Gewässer einen „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand besitzen. In den vergangenen Jahren haben Behörden, Kommunen und die Länder deshalb viel Geld für Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität investiert. Trotz aller Anstrengungen verfehlen hierzulande jedoch 82 Prozent der Oberflächenwasserkörper das Umweltziel. Fluss ist nicht gleich Fluss – Um die Ziele der WRRL zu erreichen, müssen wir deshalb zunächst die jeweils naturraumspezifischen Anforderungen besser verstehen lernen. Das Wissen ist bereits teilweise vorhanden und lagert bei unterschiedlichen öffentlichen Einrichtungen und Universitäten. Wichtig ist es daher, dieses Wissen zusammenzuführen und inter- und transdisziplinär zu vernetzen.

 

Die BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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09.02.2016

RiverView: Großes Kino am Stausee Obermaubach

IMG_7623_bearbeitet_webKeine Science Fiction – Journalisten der WDR-Lokalzeit Aachen bestaunten am 3. Februar 2016 die aktuelle Version des RiverBoats. Wissenschaftler vom Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen sowie Entwickler von der GEO-DV GmbH präsentierten den Reportern das ferngesteuerte Messfahrzeug, das zukünftig die Erfassung von Gewässerparametern erleichtern soll. Dies ist notwendig, da im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten Zustand der Gewässer anstrebt, die Gewässerstrukturgüte aufgenommen werden muss.

Ein eigenes Bild können sich Interessenten vom RiverBoat auf der Essener Tagung in Essen sowie auf der IFAT in München machen. Darüberhinaus freuen sich die Forscher über Besuch, wenn sie Messungen am Fluss durchführen. Die Messtermine werden vorab auf der Homepage von RiverView bekannt gegeben.

RiverView geht auf Sendung

Am 9. Februar soll der Beitrag in der WDR Lokalzeit Aachen ausgestrahlt werden. In dem Film erklären Projektpartner aus dem ReWaM-Verbundprojekt RiverView ihren innovativen Ansatz zur Messung der Gewässergüte und führen das RiverBoat vor.

RiverView ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasser-Ressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“ im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3). Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Weitere Informationen:

 

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25.01.2016

(Deutsch) Entwässerung küstennaher, urbaner Räume – StucK spricht auf dem Tag der Hydrologie

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12.01.2016

(Deutsch) Fisch des Jahres: Natur- und Artenschutz verknüpfen

Der Hecht (Esox lucius) ist der Fisch des Jahres 2016. Die Wahl verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Natur- und Artenschutz sowie nachhaltiger, verantwortungsvoller Naturnutzung. Ausgewählt wurde der Hecht gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF).

VDST, Ludwig Migl

Foto: VDST, Ludwig Migl

Der Hecht zählt zu den bekanntesten heimischen Fischarten. Er besiedelt stehende Gewässer vom kleinen Tümpel bis zum großen See, aber auch Fließgewässer vom Oberlauf bis hinab in die küstennahe Brackwasserregion. Zur Laichzeit zieht der Hecht in krautreiche Flachwasserbereiche der Überschwemmungsflächen oder in kleine Gräben und Nebengerinne, wo er die klebrigen Eier an Wasserpflanzen angeheftet. Solche für seine Vermehrung notwendigen Flächen sind typischerweise im Frühjahr überschwemmte Wiesen der Flussauen, aber auch die Flachwasserzonen und Überschwemmungsbereiche von Seen. Durch Trockenlegung von Wiesen und das Ausbleiben von Frühjahrsüberschwemmungen infolge von Regulierungsmaßnahmen sind geeignete Laichplätze selten geworden. Hinzu kommt der Verlust an geeignetem Lebensraum im Zuge der Uferbegradigung und Verbauung. Insbesondere die Jungfische sind jedoch auf die sich schnell erwärmenden Flachwasserbereiche mit ihrem großen Nahrungsangebot angewiesen. Wenn Ufer und Auen renaturiert oder in einem naturnahen Zustand erhalten werden, dienen sie dem Hecht als Rückzugsraum und Laichplatz. Damit wird einerseits der Bestand dieses von vielen Anglerinnen und Anglern geschätzten Speisefisches gesichert und gleichzeitig Lebensraum vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten verbessert.

VDST, Gunter Daniel

Foto: VDST, Gunter Daniel

Um den Zustand der aquatischen Flora und Fauna zu steigern sind neue Konzepte für Erhalt, Nutzung und Bewirtschaftung von Grund- und Oberflächenwasser erforderlich. Die Nutzung und den Schutz der Gewässer in deutschland besser zu verknüpfen, ist eines der wesentlichen Ziele der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM. In 14 Verbundprojekten arbeiten Akteure aus der Wissenschaft sowie der wasserwirtschaftlichen Praxis eng zusammen. Ziel ist es, neue Erkenntnisse, Methoden, Instrumente und Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten und damit einen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung der Gewässer sowie für ein regionales Wasserressourcen-Management zu leisten. Davon profitiert auch der Hecht.

Die BMBF-Fördermaßnahme “Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland” (ReWaM) ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

Weiterführende Informationen:

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11.01.2016

(Deutsch) ReWaM ist Thema auf dem 39. Dresdner Wasserbaukolloquium

Technische Universität Dresden - Fakultät Bauingenieurwesen - Institut für Wasserbau und Technische HydromechnikDas 39. Dresdner Wasserbaukolloquium findet am 03. und 04. März 2016 im International Congress Center Dresden statt und ist dem Thema “Gewässerentwicklung & Hochwasserrisikomanagement – Synergien, Konflikte und Lösungen aus EU-WRRL und EU-HWRM-RL” gewidmet. Das Dresdner Wasserbaukolloquium wird vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität Dresden veranstaltet und durch die Gesellschaft der Förderer des Hubert-Engels-Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik an der Technischen Universität Dresden e. V. (Förderverein) unterstützt. Es findet in Abstimmung mit dem BWK und der DWA statt.

Einen Schwerpunkt auf dem diesjährigen Wasserbaukolloquium bilden die Verbundprojekte aus ReWaM: Am zweiten Veranstaltungstag findet ein separater Block zur BMBF-Fördermaßnahme mit fünf Vorträgen statt. Nach einer kurzen Vorstellung der Fördermaßnahme ReWaM durch ReWaMnet folgen Beiträge der Verbundprojekte BOOT-Monitoring, In_StröHmunG und NiddaMan. Aber nicht nur in Dresden steht ReWaM auf der Tagesordnung. Am selben Tag ist ein Vortrag des ReWaM-Verbundprojekts RiverView auf der 49. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft zum Thema “Die Digitalisierung der Wasserwirtschaft durch hochaufgelöste raumzeitliche Informationsmodellierung” geplant.

Die vielen Vorträge zeigen, dass Interesse der Fachwelt an ReWaM sowie den Verbund- und Teilprojekten ist groß. Wachsende Städte, Landnutzungsänderungen und der Klimawandel stellen die wasserwirtschaftliche Praxis vor große Herausforderungen. Sie machen neue Konzepte für Erhalt, Nutzung und Bewirtschaftung des Grund- und Oberflächenwassers in Deutschland erforderlich. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb die Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland – ReWaM“ ins Leben gerufen. ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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