StucK-Abschlusskonferenz: Entwässerung küstennaher urbaner Räume

In den Räumen der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) in Hamburg präsentierte das ReWaM-Projekt StucK am 22. August 2018 die Ergebnisse der knapp dreijährigen Forschungstätigkeit. Der Einladung des Projektkonsortiums folgten 73 Teilnehmer und Teilnehmerinnen – darunter viele Behördenvertreter z. B. der Hamburger Bezirksämter (Untere Wasserbehörde) sowie der umliegenden Landkreise und Städte. Im Zentrum der Veranstaltung standen konkrete Handlungsempfehlungen für die wasserwirtschaftliche Praxis. Neben Vorträgen aus StucK stellten auch die ReWaM-Projekte KOGGE und In_StröHmunG ausgewählte Ergebnisse vor.

Heiko Westphal und Dieter Ackermann stellen Hintergrund und Ziele von StucK vor. Foto: LSBG Hamburg

Foto: LSBG Hamburg

Zu Beginn der Konferenz begrüßten Dr.-Ing. Stefan Klotz, Geschäftsführer des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), und die StucK-Projektleiterin Prof. Dr. Gabriele Gönnert die angereisten Teilnehmer. Nach einer allgemeinen Vorstellung des Forschungsprojekts stellten StucK-Projektpartner im ersten Vortragsblock zunächst die erzielten Fortschritte bei kurzfristigen Niederschlagsvorhersagen für Hochwasserwarnungen in städtischen Einzugsgebieten vor. Anschließend wurden die Entwicklung eines operationellen hydrologischen Vorhersagemodells für Hamburg, Methoden zur Abbildung gesteuerter und rückstaubeeinflusster Entwässerungen sowie unterschiedliche Maßnahmen des Hochwassermanagements und deren Wirkungen vorgestellt.

Im zweiten Vortragsblock berichtete das Projekt KOGGE über einen Ansatz kommunale Gewässer gemeinschaftlich zu entwickeln am Beispiel der Hansestadt Rostock. Im Anschluss daran stand ein im Projekt In_StröHmunG entwickeltes transdisziplinäres und regionales Hochwasserrisikomanagement im Mittelpunkt, das auch eine naturnahe Gewässerentwicklung berücksichtigt. Nach weiteren Vorträgen aus StucK, die zum einen die Vegetation und zum anderen den Boden in den Modellregionen sowie deren Ökosystemleistung vorstellten, formulierten die Projektbeteiligten Handlungsempfehlungen für die wasserwirtschaftliche Praxis. Wesentliche Botschaften aus StucK lauten:

  • Eine verbesserte Aufbereitung von Niederschlagsradarmessungen des DWD, sowie eine kurzfristige und kleinräumige Niederschlagsvorhersage kombiniert aus Radarnowcast und numerischen Wettermodellen des DWD (COSMO-DE-EPS) ermöglichen einen präziseren Betrieb des Warndienst Binnenhochwasser Hamburg. Zusätzlich werden diese Daten genutzt, um ein operationelles Niederschlags-Abfluss-Modells für urbane Regionen zu betreiben. Dessen Wasserstandsvorhersagen werden ebenfalls im Warndienst genutzt. Frühere Vorhersagen vergrößern die Handlungsspielräume/Reaktionszeiten im Hochwasserfall.
  • Ökologisches Hochwasserschutzkonzept für Hamburg: Ein Umbau der Hochwasserrückhaltebecken in Trockenbecken im Nebenschluss kombiniert mit einer gezielten Steuerung ermöglicht eine Optimierung des Hochwasserschutzes bei gleichzeitiger Ausnutzung des größtmöglichen ökologischen Potentials der Flächen und Schaffung ökologisch wertvoller Lebensräume.
  • Eine Schadensfunktion für die Modellregion Kollau wurde entwickelt. So wird die Evaluation verschiedener Szenarien im Hinblick auf eine potentielle Schadensvermeidung möglich. Außerdem eignen sich die Ergebnisse zur Kommunikation und Sensibilisierung der Bevölkerung (Bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) in der Modellregion Kollau beträgt das Schadenspotential für das Zukunftsszenario 2035 rund 1,6 Mio. €).

Das Projekt StucK ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).