Logbucheintrag Nr. 18
Um Grundwasser im Bodensee zu finden, ist es nicht nur wichtig potentielle Austrittsstellen im See zu beproben, sondern auch den Hintergrundwert des Grundwassers zu kennen. Rund um den Bodensee sind zahlreiche Grundwassermessstellen vorhanden, die regelmäßig analysiert werden. Viele Messstellen entstanden durch Trinkwasserbrunnen und in neuerer Zeit durch thermale Bohrungen, welche durch z. B. Thermen genutzt und somit auch routinemäßig gemessen werden.
An diesen Messstellen werden meist nur die Grundparameter für die Wassergüte analysiert. Um Transportwege und Bildungsprozesse zu untersuchen sind spezielle Parameter, wie z. B. Isotopen, notwendig. Um für die Untersuchungen alle Parameter zur Verfügung zu haben, wurden zusätzlich zu den Routinemessungen spezielle Beprobungen durchgeführt. Es wurden repräsentative Stellen um den Bodensee ausgewählt und schon eine große Beprobungskampagne im September 2016 organisiert, in der die Grundwassermessstellen beprobt wurden. Dabei sind die Wasserentnahmebedingungen vor Ort sehr unterschiedlich (Bild). Sie reichen von Wasserhähnen in Pumpwerken, die nur aufgedreht werden müssen, bis hin zu tiefen Bohrlöchern (max. 50 m Tiefe) wo mit aufwändiger Pumptechnik gearbeitet werden musste. Im Februar 2017 wurde eine erneute Messkampagne durchgeführt die um 3 weitere Grundwassermessstellen im bayrischen Bereich des Bodensees erweitert wurde und ausgewählte Messstellen vom September 2016 enthielt.
Autor: Thomas Pflugbeil, Institut für Seenforschung der LUBW
Wissenschaftler des Projekts SEEZEICHEN veröffentlichen regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen. SEEZEICHEN ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM.