MUTReWa Broschüre: Ergebnisse und Empfehlungen für die Praxis

Das Projekt MUTReWa hat die die Kernergebnisse aus dreijähriger Forschungszeit zusammengefasst. In der Broschüre liefert das Projektkonsortium abgeleitete Maßnahmen und Empfehlungen für die regionale Wasserwirtschaft. Die beteiligten Wissenschaftler beschäftigten sich in dem seit 2015 laufenden Projekt unter anderem mit der Bestimmung und Bewertung von Transformationsprodukten, die in Gewässern nicht mineralisiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt waren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in ländlichen Grund- und Oberflächengewässern. Zudem untersuchten die Forscher Austrag, Verblieb und Rückhalt von Pflanzenschutzmitteln und deren Transformationsprodukten.

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Kernbotschaften:

  • Für die untersuchten Pflanzenschutzmittel (PSM) und Biozide konnte eine Vielzahl von Transformationsprodukten (TP)
    nachgewiesen werden. Diese weisen oftmals eine höhere Mobilität in aquatischen Systemen auf als die Muttersubstanzen,
    sowie eine vergleichbare Persistenz und Toxizität bei Bakterien.
  • Im Gegensatz zu den PSM konnten einige TP als langfristige Hintergrundbelastung im Grundwasser und in Oberflächengewässern
    durch Messungen nachgewiesen und durch Modellierungen bestätigt werden.
  • Die Belastungen von Grundwasser, Fließgewässern und Söllen mit PSM und TP-Rückständen liegen teils oberhalb
    von Umweltqualitätsnormen (UQN) und gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW). Um das Grundwasser nachvollziehbar
    bewerten zu können, ist eine Vereinheitlichung der Schwellen- und Richtwerte notwendig. UQNs für TP
    in Oberflächengewässern fehlen bislang.
  • Als End-of-Pipe-Maßnahmen können Retentionsteiche bei Basisabfluss und Feuchtflächen bei Ereignisabfluss einen
    Beitrag zur Reduktion von Pestizid- und TP-Einträgen in angrenzende Gewässer leisten. Über hydrologische
    Tracer und das OTIS-Modell sind Aussagen zur Effizienz verschiedener Maßnahmen möglich.
  • In Siedlungsgebieten muss bei Regenwasserversickerung mit einem Eintrag von bioziden Wirkstoffen aus Fassaden
    in das Grundwasser gerechnet werden. Deshalb sollte die Filterwirkung von Anlagen zur Regenwasserversickerung
    für Biozide und TP überprüft werden. Da es eine Vielzahl von Eintragspfaden gibt, sind Maßnahmen an der Quelle
    notwendig.

Das Projekt MUTReWa ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).