Logbucheintrag Nr. 17
Der Zustrom von Grundwasser in den Bodensee muss sich nicht immer in dutzenden Metern Wassertiefe abspielen. So hat eine Mitarbeiterin des Instituts für Seenforschung schon Ende Januar eine eisfreie Stelle im ansonsten vereisten Uferbereich vor Langenargen entdeckt. Bei näherer Betrachtung waren mehrere kleine Wasseraustrittsstellen von wenigen Zentimetern Durchmesser zu beobachten (siehe Video). Eine chemische Beprobung des Wassers im Nahbereich der Austrittsstellen zeigte auffällige Werte, die nicht auf Seewasser oder Flusswasser aus der Schussen hindeuten. Das Wasser kann auch nicht aus einer kaputten Drainageleitung in der Nähe oder aus ufernaher Infiltration stammen, da im Wasser erhöhte Radonwerte nachgewiesen wurden. Das Edelgas Radon wird erst aus dem Gestein nach längerem Aufenthalt im Untergrund ins Wasser gelöst.
Autor: Thomas Pflugbeil, Institut für Seenforschung der LUBW
Wissenschaftler des Projekts SEEZEICHEN veröffentlichen regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen. SEEZEICHEN ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM.