Logbucheintrag Nr. 12: 30. August bis 01. September 2016
Flusskammern sind im einfachen Sinne umgedrehte Tonnen. Diese werden vom Schiff aus auf den Seegrund hinabgelassen. Somit ist eine kleine Fläche des Seegrundes mit der Kammer bedeckt. Oben auf der Kammer ist ein Ventil, welches geöffnet und geschlossen werden kann. Das Ventil ist über einen Schlauch mit einem Beutel verbunden. Wenn die Flusskammer auf dem Seegrund sitzt, wird das Ventil geöffnet. Nach einigen Stunden wird das Ventil wieder geschlossen und die Kammer wird wieder an Deck des Schiffs gezogen. Dort wird nachgeschaut, ob sich das Wasservolumen im Beutel geändert hat. Bei unseren Messungen vergrößerte sich das Wasservolumen. Daher konnten wir feststellen, dass Grundwasser in die Flusskammer geflossen war. Mithilfe der Volumenänderung kann man ausrechnen wie viel Millimeter Grundwasser pro Tag an einer bestimmten Stelle in den See fließen.
Autorin: Catharina Keim, Universität Bayreuth
Wissenschaftler des Projekts SEEZEICHEN veröffentlichen regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen. SEEZEICHEN ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM.