Der Startschuss für die längste Freiwasser-Schwimmstaffel Deutschlands fiel am 24. Juni 2017 in Bad Schandau, Sachsen. Insgesamt 575 Kilometer schwammen die rund 250 Teilnehmer die Elbe hinunter. Am 12. Juli erreichte die Staffel dann bei der 19. und gleichzeitig letzten Etappe die Stadt Geesthacht. Vor 25 Jahren galt die Elbe noch als einer der schmutzigsten Flüsse Europas. Heute besitzt sie fast überall wieder Badequalität. Die Elbschwimmstaffel war eine Mitmachaktion des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des laufenden Wissenschaftsjahres Meere und Ozeane. Ziel der Aktion war es, darauf aufmerksam zu machen, dass der Schutz der Meere im Binnenland, bei sauberen Flüssen, Bächen und Seen beginnt.
Während die Staffel schwimmt, forscht die Wissenschaft
Drei Forschungsprojekte begleiteten die Schwimmstaffel – darunter das ReWaM-Verbundprojekt In_StröHmunG. „Die Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung von Fließgewässern für den Schutz der Meere und Ozeane“, erklärt Nadine Müller, Projektkoordinatorin von In_StröHmunG an der TU Dresden. Bürgerinnen und Bürger hatten während der Elbschwimmstaffel an ausgewählten Etappen die Möglichkeit sich mit Forscherinnen und Forschern auszutauschen, einen Einblick in angewandte Methoden der Wissenschaftler zu erhalten und an Land selbst Experimente durchzuführen. An den Etappenzielen Dresden, Meißen, Riesa und Wittenberge präsentierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von In_StröHmunG ihre Forschungsarbeit. In dem Projekt arbeitet ein Konsortium aus Forschung und Wasserwirtschaft an Instrumenten für eine flussgebietsbezogene und nachhaltige Bewirtschaftung von Fließgewässern. Im Fokus stehen dabei die Berücksichtigung einer naturnahen Gewässerentwicklung sowie eines innovativen Hochwasserrisikomanagements.
Aber auch die Praxis kam nicht zu kurz: „Die Bürgerinnen und Bürger hatten bei uns die Möglichkeit selbst Fließgeschwindigkeiten zu messen, Sedimentproben zu nehmen und die Zusammenhänge zwischen Hydraulik, Morphologie, Vegetation und deren Bedeutung für Hochwasserschutz und den ökologischen Zustand unserer Gewässer zu verstehen. Es war eine spannende Erfahrung, den Menschen vor Ort Hintergrund, Ziel und die Motivation für unsere Arbeit näher zu bringen“, fasst Müller den Tag zusammen. Die Projektkoordinatorin ist überzeugt: „Erst ein umfassendes Verständnis über das Gewässersystem führt zu einer nachhaltigen Nutzung und einem effektiven Schutz.“
Forschung aktiv
Das Projektkonsortium war aber nicht nur zum Aufklären und Präsentieren angereist: In_StröHmunG feuerte die Schwimmer des ReWaM-Projekts BOOT-Monitoring an. Auch andere Beteiligte aus ReWaM reizte die sportliche Herausforderung. So stürzte sich beispielsweise auch ein Vertreter des Vernetzungs- und Transfervorhabens ReWaMnet bei Etappe 6 in die Elbfluten.
Weitere Informationen zur Elbstaffel:
In_StröHmunG ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).