Eröffnung neuer Flussbadestellen: Praxisleitfaden veröffentlicht

Der nächste Sommer kommt bestimmt. Damit Bürgerinnen und Bürger in Zukunft hoffentlich noch häufiger auch an Flussbadestellen baden können, veröffentlicht das ReWaM-Projekt FLUSSHYGIENE  einen Praxisleitfaden am Beispiel der Berliner Vorstadtspree und ein Merkblatt zur Eröffnung neuer Badestellen.

Ein blauer See auf dem zwei Schwäne schwimmen. Am Ufer sind zwei große Boote festgemacht. Das Ufer ist durch eine Mauer leicht erhöht und besteht aus grünem, kurzgeschnittenem Gras. Darauf liegen und sitzen Menschen in verschiedenfarbiger Badekleidung.

© Wolfgang Seis, Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH

Hygienische Risiken
In Deutschland gibt es aktuell nur wenige Badegewässer an Flüssen. Dies liegt daran, dass die meisten Flüsse keine durchgehend hygienisch unbedenkliche Wasserqualität besitzen und sich Flüsse an vielen Stellen aufgrund anderer Risiken wie Schifffahrt oder Strömungen nicht zum Baden eignen. Insbesondere bei Starkregen werden Flüsse durch Mischwasserüberläufe, Regenwassereinleitungen sowie Abschwemmungen aus landwirtschaftlichen Flächen mit fäkalen Verunreinigungen belastet. Zum Schutz der Badenden sind bei Flussbadegewässern daher zusätzliche Managementmaßnahmen notwendig.

Drei Jahre Forschung in zwei Dokumenten zusammengefasst
In den vergangnen dreieinhalb Jahren forschte in dem Verbundprojekt FLUSSHYGIENE eine Konsortium aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis an der Entwicklung von Methoden, um kurzzeitige Verschmutzungsereignisse an Badegewässern vorherzusagen. Zudem wurde an der langfristigen, immissionsseitigen Bewertung von Bewirtschaftungsmaßnahmen der Stadtenwässerung und Abwasserreinigung bezüglich der hygienischen Wasserqualität gearbeitet.

Der nun veröffentlichte Leitfaden und das Merkblatt fassen die Erkenntnisse und Ergebnisse für die Wasserpraxis zusammen. Die beiden Dokumente sind Arbeitshilfen für eine möglichst reibungsarme Initiierung und Eröffnung neuer Flussbadestellen. Sie richten sich insbesondere an Initiatoren, zukünftigen Betreibern sowie anderen beteiligten Akteuren und liefert er einen Überblick über die wichtigsten Ablaufschritte, Anforderungen und Ansprechpartner für Entwicklung und Betrieb einer neuen Flussbadestelle. Der Leitfaden ist beispielhaft an der Berliner Vorstadtspree entwickelt worden, bietet aber Orientierungshilfen für die Eröffnung von Flussbadestellen auch in anderen Bundesländern.

Das vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin koordinierte Vorhaben FLUSSHYGIENE ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“. Am Vorhaben sind insgesamt zehn Verbundpartner aus Abwasserentsorgungsbetrieben, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Verbänden und Behörden beteiligt.