Wasser ist für die Europäische Kommission eine Schlüsselressource. In dem Rahmenprogramm „Horizont 2020“ fördert die Europäische Union daher Forschung und Innovationen im Wassersektor. In einer gemeinsam mit ReWaMnet durchgeführten Informationsveranstaltung stellte die Nationale Kontaktstelle Umwelt (NKS) am 10. November 2016 in Erfurt interessierten Partnern aus ReWaM Hintergrund, Ziele und Fördermöglichkeiten im Rahmen von Horizont 2020 vor. Vertreter von sieben der 15 ReWaM-Verbundprojekte nahmen die Gelegenheit wahr, sich über das aktuelle Arbeitsprogramm 2016/2017 der EU zu informieren.
Ideen weiterführen – Lösungen zur Marktreife weiterentwickeln
Nach einer kurzen Begrüßung durch ReWaMnet präsentierte Dr. Elisabeth Osinski, Programmkoordinatorin der NKS Umwelt, den Teilnehmern die gesellschaftlichen Herausforderungen, die das Rahmenprogramm Horizont 2020 erforderlich machen. So sei bereits heute absehbar, dass Urbanisierung und Landwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten den Wasserbedarf in der EU deutlich ansteigen lassen würden. Gleiches gelte für den Nexus von Wasser, Energie und Nahrung, erklärte Osinski. Deshalb böten Förderprogramme wie Horizont 2020 die Chance, frühzeitig systemische Innovationen voranzutreiben. Im weiteren Verlauf ihres Vortrages thematisierte sie die generellen Anforderungen, die das Rahmenprogramm für die Antragsteller bereithält und welche Förderinstrumente der EU darüber hinaus für die ReWaM-Verbünde interessant sein könnten. Dabei legte sie den Vertretern aus ReWaM vor allem die europäische Innovationspartnerschaft EIP Water sowie die Programminitiative JPI on Water nahe.
Im zweiten Block der Veranstaltung vertiefte Dr. Dietmar Kraft, Ansprechpartner für das Thema Wasser bei der NKS, die wasserrelevante Förderung von Forschung und Innovation in Horizont 2020. Dabei verdeutlichte Kraft, dass Anträge für EU-Programme zwar die „Königsdisziplin“ seien, man sich davon jedoch keinesfalls abschrecken lassen solle: Denn das umfangreiche Service-Angebot der NKS umfasse neben der Beantwortung allgemeiner Fragen rund um die Antragstellung auch die Beratung vorab zu einem möglichem Thema bis hin zu Begrifflichkeiten und Formulierungen, die in keinem erfolgreichem Antrag fehlen dürften. Selbstverständlich sei die Leistung der NKS absolut kostenfrei, ergänzte Kraft seine Ausführung. Um erste Erfahrungen mit EU-Projekten zu sammeln, riet Kraft den Teilnehmern, sich und seine Organisation zunächst im sogenannten Partner Search Tool – einer EU-weiten Partnerbörse für Forschungsprojekte – zu registrieren. So könnten potentielle Antragsteller auf Partnersuche auf die ReWaM-Vertreter aufmerksam werden und diese mit ins Boot holen.
Nach einer Mittagspause, in der die vielen Informationen verdaut werden konnten, hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich über eigene Erfahrungen mit EU-Projekten auszutauschen. Im Anschluss daran zeigte Kraft im Detail die für ReWaM relevanten Themen auf, die im EU-Call stecken. Neben dem Feld Sustainable Cities & Communities seien dies insbesondere die Felder Nature-based solutions sowie Green Economy. Am Ende der Informationsveranstaltung lud Kraft interessierte Teilnehmer zu einer Einzelberatung ein.
Der nachhaltige Umgang mit Wasser ist zentraler Bestandteil der Sustainable Development Goals und bietet wichtige Chancen für die internationale Zusammenarbeit. Die Übertragbarkeit von Ergebnissen, Methoden und Lösungen in andere Regionen ist ein wesentlicher Bestandteil aller Projekte in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM. Das Rahmenprogramm Horizont 2020 bietet daher für viele Projekte die Chance, die Arbeit aus ReWaM gemeinsam mit europäischen Partnern fortzuführen sowie Lösungen zur Marktreife weiterzuentwickeln.
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