Drohnenbefliegung der Talsperre Quitzdorf

CYAQUATA und BOOT-Monitoring testen neue Verfahren zur Cyanobakterienerfassung

Im Juli 2017 zeigte sich ein sehr hohes Cyanobakterien-Aufkommen an der Talsperre Quitzdorf in Ostsachsen. Die „Blüte“ erstreckte sich über das gesamte Gewässer, färbte das Wasser grün und führte zu einem unangenehmen Geruch im Uferbereich. Die Talsperre Quitzdorf ist ein sehr nährstoffreiches, flaches Gewässer und als EU-Badegewässer ausgewiesen. In den vergangenen Jahren kam es regelmäßig zu vermehrten Entwicklungen von Cyanobakterien, bei denen durch das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz vorsorglich vom Baden in der Talsperre abgeraten wird, wie auch im Juli 2017. Dieses extrem hohe Cyanobakterienaufkommen nutzte CYAQUATA für eine intensive Beprobung des Gewässers und testete zusammen mit Partnern aus dem Projekt BOOT-Monitoring den Einsatz von Fernerkundungsverfahren für die Erfassung von Cyanobakterien.

Am 10.07.2017 führten CYAQUATA und BOOT-Monitoring gemeinsam Untersuchungen im nordöstlichen Teil der Talsperre Quitzdorf durch. Ziel war es zu überprüfen, ob sich die räumliche Ausdehnung und die Ausprägung der Cyanobakterien-Massenentwicklung mittels Fernerkundungsmethoden erfassen lässt. Die Bearbeiter des Projektes BOOT-Monitoring nutzen eine Drohne mit verschiedenen Kamerasystemen zur Fernerkundung eines Gewässerteils. Parallel dazu nahmen die Bearbeiter des Projektes CYAQUATA Proben zur Erfassung der Cyanobakterien und Bestimmung der Chlorophyll- und Phycocyanin-Konzentration.

Es zeigte sich, dass die Messwerte der Drohne mit den Werten der Messung im Gewässer korreliert werden können, um die Chlorophyll-Konzentration aus den Fernerkundungsdaten zu berechnen. Besonders der Kanal des Nah-Infrarot (NIR), der auch zur Bestimmung des Vegetationsindex herangezogen wird, scheint gut geeignet für die Detektion von Cyanobakterien zu sein.

Allerdings war das Cyanobakterienaufkommen viel zu hoch, um Aussagen über eine Eignung der Methodik als Früherkennung zu machen. Die beiden Projekte planen deshalb die Wiederholung der Untersuchungen zu einem anderen Zeitpunkt mit einem geringeren Cyanobakterienaufkommen.

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