Einsatz eines thermalen Kartierers auf dem Seegrund

Logbucheintrag Nr. 4: Flachwasserbereich vor der Schussenmündung

Der thermale Kartierer ist ein neues Gerät, dass von der Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Hydrologie, entwickelt wurde. Das Prinzip des thermalen Kartierers baut darauf auf, dass Oberflächengewässer einem anderen Temperatursignal folgen im Gegensatz zu Grundwässern. Oberflächengewässer folgen mit einer zeitlichen Verzögerung den Schwankungen der aktuellen Lufttemperaturen. Die Temperatur des Grundwassers hingegen entspricht der Jahresdurchschnittstemperatur. Somit kann an Grundwasserzutrittstellen im See ein Temperaturunterschied gemessen werden. Diese Temperaturunterschiede sind im Sommer und im Winter am Größten, da während dieser Zeiträume die Temperaturunterschiede zwischen See- und Grundwasser am Deutlichsten sind.

Bei dieser Messkampagne wurde der thermale Kartierer das erste Mal am Bodensee getestet. Der thermale Kartierer hat eine Breite von ca. 4 m. Er wurde aus mehreren Teilen zusammengebaut und die Temperaturkette mit 20 hochauflösenden Temperatursensoren wurde montiert. Um zu sehen wie gut und zuverlässig die Temperatursensoren auf Unterschiede reagieren, wurde als erstes Testgebiet die Mündung der Schussen ausgewählt. Die Schussen hat im November eine geringere Temperatur als der See. Der thermale Kartierer wurde vom Schiff aus per Kran ins Wasser gelassen. Sobald der thermale Kartierer auf dem Seegrund ankam, fing das Schiff an den thermalen Kartierer hinter sich zu ziehen (siehe Movie). Dabei loggten die Temperatursensoren alle 3 Sekunden neue Temperaturen. Die ersten Tests im Flachwasserbereich vor der Schussenmündung waren erfolgreich. Es konnte deutliche Temperaturunterschiede zwischen dem Fluss- und dem Seewasser gemessen werden.

Autor: Dr. Thomas Wolf

In dem ReWaM-Verbundprojekt SEEZEICHEN veröffentlichen die Wissenschaftler regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschugnsschiff Kormoran entstehen.

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