ReWaM auf dem Tag der Hydrologie in Koblenz

Wissen in Flussgebieten vernetzen – Unter diesem Motto trafen sich 325 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zum 18. Tag der Hydrologie (TdH) in Koblenz. Im Vordergrund der Veranstaltung standen die interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit in Flussgebieten, die zusammen mit den Akteuren in Gesellschaft und Wasserwirtschaft erfolgt – auch über politische und/oder Verwaltungsgrenzen hinweg. Für interessante Diskussionen sorgten mehr als 50 Vorträge und 65 Poster.

ReWaM unterstützt das Netzwerk junger HydrologInnen

ReWaM-Netzwerk-junge-Hydrologen

Dr. Berenike Meyer, BfG, beim Netzwerk junger HydrologInnen.

Am Vortag des TdH 2016 fand der erste Workshop für junge HydrologInnen in Koblenz statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen Diskussionen zur Herangehensweise bei hydrologischen Problemstellungen sowie die Wahl des jeweils richtigen Computermodells. Darüberhinaus berichteten die Teilnehmer des Workshops über Stolpersteine und Sackgassen in der eigenen Forschung.

Am Ende des Workshops stellte Dr. Berenike Meyer, die in ReWaMnet für Wissenstransfer und Vernetzung verantwortlich ist, den Nachwuchswissenschaftlern die Ziele und Herausforderungen von ReWaM vor. Neben fachlichen Aspekten interessierten sich die Teilnehmer des Workshops besonders für die Vernetzung zwischen wasserwirtschaftlicher Praxis und Wissenschaft. Das Netzwerk der jungen HydrologInnen gründete sich im Januar 2015 hinnerhalb der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft. Ziel des Arbeitskreises ist es, den Austausch und die Kommunikation junger WissenschaftlerInnen in der Hydrologie über Fachdisziplinsgrenzen hinweg zu fördern. Das Netzwerk richtet sich an NachwuchswissenschaftlerInnen von Studierenden bis JuniorprofessorInnen.

StucK präsentiert erste Ergebnisse

Vortrag ReWaM-Projekt StucK auf dem TdH

Dr. Heiko Westphal, LSBG Hamburg auf dem TdH 2016 in Koblenz

Am ersten Veranstaltungstag stellte Dr. Heiko Westphal in Session 5 „Hydrologische Extreme beschreiben und bewältigen“ erste Ergebnisse aus dem ReWaM-Verbundprojekt StucK vor. Die Ergebnisse beruhen auf der Analyse der hydrologischen Situation, den Steuerungsmöglichkeiten der wasserwirtschaftlichen Anlagen und der Erweiterung der Systemkenntnisse in den Modellregionen, erklärte Westphal den Zuhörern. In der Modellregion Kollau analysierten die Wissenschaftler in StucK die Laufzeiten die Scheitel mehrerer Hochwasserwellen. In seinem Vortrag präsentierte Westphal den Verlauf einer Welle vom 22. Februar 2016. Von der Registrierung am ersten Pegel bis zum Verlassen des Einzugsgebiets benötigte die Welle knapp sechs Stunden.

Für das Gebiet der Dove-Elbe zeige sich laut Westphal eine statistisch vermutlich nur geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von drei Sperrtiden und, auf Grund von hohen Niederschlägen im Einzugsgebiet, erhöhten Binnenwasserständen. Erste Analysen eines kurzen Zeitraumes zeigen bisher nur die Kombination von einer Sperrtide und Niederschlägen im Einzugsgebiet. Die kurzen Zeitspannen des Abflusses im Einzugsgebiet der Kollau verdeutlichen die Wichtigkeit von hochaufgelösten Niederschlagsprognosen für eine bessere, rechtzeitige Vorwarnung und zum Ergreifen von Steuerungsmaßnahmen, fasst Westphal die Ergebnisse zusammen. Im weiteren Verlauf des Projekts soll untersucht werden, wie gut die hochwasserrelevanten Ereignisse, meist Starkregen, mithilfe eines Niederschlags Abfluss-Modells auch für ein kleines Einzugsgebiet vorhergesagt werden können. Weitere Ergebnisse von StucK finden sich im Tagungsband des TdH 2016 auf Seite 155 ff.

StucK ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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