Experten diskutieren am IWARU die „Vermessung des Wassers“

Erstes Arbeitstreffen des ReWaM-Querschnittsthemas „Probenahmestrategien und Methoden“

Wissenschaftler und Praktiker aus der Wasserwirtschaft haben oft die Qual der Wahl: Zur Erfassung ein und desselben Parameters stehen in Fließ- und Stillgewässern häufig gleich mehrere Methoden zur Verfügung. Um nicht mit „zweierlei Maß“ zu messen, trafen sich am 18. Juli 2016 Vertreterinnen und Vertreter von 13 der insgesamt 15 ReWaM-Verbundprojekte am IWARU in Münster zum ersten Arbeitstreffen des Querschnittsthemas „Probenahmestrategien und Methoden“. Gastgeber des Treffens war Prof. Dr.-Ing. Mathias Uhl, der die Arbeitsgruppe Siedlungshydrologie und Wasserwirtschaft an der FH Münster sowie das ReWaM-Projekt WasiG leitet.

Gemeinsamkeiten erkennen und nutzen

Teilnehmer des ersten Treffens des Querschnittsthemas "Probenahmestrategien und Methoden“ in Münster.

Teilnehmer des ersten Treffens des Querschnittsthemas „Probenahmestrategien und Methoden“ in Münster.

Nach einer kurzen Begrüßung stellte Prof. Dr. Jens Tränckner von der Universität Rostock Hintergrund und Ziele des Querschnittsthemas vor. Das Forschungsfeld der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM sei besonders divers und komplex, erklärte der Leiter des Querschnittsthemas zu Beginn des Treffens. „Die beteiligten Verbundprojekte erfassen insgesamt mehr als 700 unterschiedliche Messwerte“, verdeutlicht Tränckner, der das ReWaM-Projekt KOGGE leitet, die Notwendigkeit eines übergreifenden Diskurses zu diesem Thema. Ziel des ersten Arbeitstreffens war es daher, bestehende Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen ReWaM-Verbundprojekten zu identifizieren und in einem zweiten Schritt Strategien zu entwickeln, wie sich diese Parameter effizienter messen und auswerten lassen. Darüber hinaus hatten die 25 Teilnehmer des Arbeitstreffens in Kleingruppen die Gelegenheit, sich intensiv zu verschiedenen Themen auszutauschen: Die Workshops beschäftigten sich mit Messmethoden und Probenahmestrategien, mit dem Datenmanagement,  mit Methoden zur Gewässerstruktur-Erfassung sowie mit Methoden zur Untersuchung spezifischer Stoffe. Im Fokus standen dabei jeweils Herausforderungen, die bei Messkonzepten oder bei der Nutzung von Messgeräten entstehen und wie sich daraus gemeinsame Lösungen ableiten lassen könnten.

Nachhaltiger Effekt für zukünftige Messprogramme

Im Verlauf des Treffens zeichnete sich ab, dass ein reges Interesse am Austausch besteht, und sich die Vertreter der Projekte bereits untereinander für einen weiteren Austausch verabredet haben. Uhl und Tränckner sind sich einig: „Es muss weitere Zusammenkünfte dieser Art in den verbleibenden zwei Jahren ReWaM geben, damit die Fördermaßnahme einen nachhaltig positiven Effekt auf zukünftige Messprogramme ausüben kann“.

Vertreter und Vertreterinnen folgender Organisationen nahmen am ersten Arbeitstreffen des Querschnittsthemas „Probenahmestrategien und Methoden“ teil: Universität Rostock, DBM – Dr. Buckup, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V., SEBA Hydrometrie GmbH & Co. KG, Emschergenossenschaft, Uni Freiburg, TU Dresden, Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), FH Münster, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), Ingenieurgesellschaft für Stadthydrologie mbH, Westfälische Wasser- und Umweltanalytik GmbH.

In der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 15 Verbundprojekte sowie ein begleitendes Vernetzungs- und Transfervorhaben. Für die Projekte in ReWaM sind eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie ein enges Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis charakteristisch. Um vorhandene Synergien zu nutzen und Potenziale auszuschöpfen, hat der ReWaM-Lenkungskreis unteranderem das Querschnittsthema „Probenahmestrategien und Methoden“ definiert.