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19.06.2018

aqua urbanica trifft Regenwassertage: WaSiG und MUTReWa zeigen Ergebnisse

Unwetter und Starkregen hielten in den vergangenen Wochen zahlreiche Städte und Gemeinde in Atem. Verhindern lassen sich solche Extremereignisse nicht, aber Kommunen arbeiten daran negative Folgen und Schäden zu minimieren. Untersützt werden die Siedlungswasserexperten auch durch Impulse aus der Wissenschaft. Regenwasser in urbanen Räumen war eines der Themen der diesjährigen Gemeinschaftsveranstaltung „aqua urbanica trifft DWA-RegenwasserTage“. Die Konferenz fand am 18. und 19. Juni 2018 in der Jugendstil-Festhall in Landau in der Pfalz statt. Viele Ergebnisse aus der BMBF-Fördermaßnahme adressieren Herausforderungen des urbanen Wassermanagements. Die ReWaM-Projekte WaSiG und MUTReWa präsentierten in Landau den teilnehmenden Vertretern aus Behörden, Kommunen, Verbänden, Hochschulen und Ingenieurbüros die Erkenntnisse ihrer dreijährigen Forschungstätigkeit.

Neben Vorträgen waren gut besuchte Postersessions ein Schwerpunkt der Gemeinschaftsveranstaltung. Aus dem Projekt WaSiG stellte Malte Henrichs von der Fachhochschule Münster Ergebnisse zur Bestimmung des Referenzzustandes für den urbanen Wasserhaushalt vor. Das Projekt MUTReWa wurde durch Birte Hensen von der Universität Lüneburg vertreten. Die Wissenschaftlerin präsentierte urbane Regenwasserversickerung als Eintragspfad für Biozide und deren Transformationsprodukte in das Grundwasser.

In diesem Jahr fanden die DWA-RegenwasserTage zum 17. Mal statt. Die aqua urbanica wird seit 2011 von sechs siedlungswasserwirtschaftlichen Schwesterinstitutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Kooperation mit den nationalen Organisationen DWA, ÖWAV und VSA veranstaltet.

Weitere Informationen:

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14.06.2018

IGB-Academy: Den River Ecosystem Index verstehen und anwenden

Ökosystemleistungen von Flüssen und Auen erfassen, bewerten und visualisieren – Das sind die „Lernziele“ des am Mittwoch, den 19. September 2018, in Berlin stattfinddene Workshops zum „River Ecosystem Service Index (RESI)“. Der Index wurde in dem gleichnamigen Forschungsprojekt RESI in der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM in den vergangenen drei Jahren entwickelt und in ausgewählten Modellregionen angewandt. Der Workshop findet am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Rahmen der Veranstaltungsreihe IGB-Academy statt. Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich Wasserexperten aus Politik, Behörden, Verbänden und Planungsbüros, die entweder bereits mit den Themen Fließgewässer, Auen und Ökosystemleistungen befasst sind oder große fachliche Nähe mit inhaltlichen Anknüpfungspunkten haben. Aufgrund der begrenzten Raumkapazitäten bitten die Veranstalter um frühzeitige Anmeldung bis zum 15. August 2018.

Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungshomepage des IGB.

Eine Luftaufnahme zeigt ein Hochwasser. Eine Wiese steht unter Wasser, nur Baumkronen schauen heraus. Das Hochwasser reicht jedoch nicht bis an eine Siedlung heran, die auf der linken Bildseite steht.

© Dr. Martin Pusch, IGB – Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

Wissenstransfer
Der Workshop dient dem Wissenstransfer und als informative Starthilfe fürMaßnahmen, Initiativen und Projektideen der Teilnehmenden. Anhand von drei Beispielen in den RESI-Modellregionen von Donau (Bayern), Nahe (Rheinland-Pfalz) und Nebel (Mecklenburg-Vorpommern) wird die Funktion und Anwendung des RESI im Kontext konkreter Planungszustände, Szenarien und Erfolgskontrollen anschaulich erklärt. Kurze interaktive Elemente helfen beim Einstieg in die praktische Index-Anwendung.

Über die entwickelten Methoden zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen können verschiedene Daten (z.B. WRRL-Monitoring, Biotoptypen, HQ100) aufbereitet und somit zielgerichtet in Entscheidungsprozesse eingebracht werden. Durch die funktionsbasierte Bewertung werden Zusammenhänge und Wechselwirkungen, z.B. zwischen Wasserwirtschaft, Tourismus und Naturschutz, besser sichtbar. Der RESI dient dabei als Kommunikationsinstrument und ermöglicht es, die Auswirkungen von geplanten Maßnahmen oder Zukunftsszenarien sowie die Erfolge von durchgeführten Maßnahmen zu evaluieren. Somit können über die Visualisierung von Ökosystemleistungen die Synergien rechtlicher Zielsetzungen (z.B. WRRL, FFH, HWRML etc.) und damit verbundener Maßnahmen in fachübergreifenden Abstimmungen optimiert werden.

Das Projekt RESI ist eines von 15 Verbundprojekten in des BMBF-Förderprogramms „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). Das Projekt erfasst, bewertet und visualisiert die bereitgestellten Leistungen von Fluss- und Auenökosystemen für die menschliche Gesellschaft und stellt die Wechselwirkungen der verschiedenen Nutzungen dar, um intersektoral optimierte Bewirtschaftungsweisen und Synergien beispielsweise zwischen Wasserwirtschaft, Erholung und Naturschutz aufzuzeigen.

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04.06.2018

MUTReWa Broschüre: Ergebnisse und Empfehlungen für die Praxis

Das Projekt MUTReWa hat die die Kernergebnisse aus dreijähriger Forschungszeit zusammengefasst. In der Broschüre liefert das Projektkonsortium abgeleitete Maßnahmen und Empfehlungen für die regionale Wasserwirtschaft. Die beteiligten Wissenschaftler beschäftigten sich in dem seit 2015 laufenden Projekt unter anderem mit der Bestimmung und Bewertung von Transformationsprodukten, die in Gewässern nicht mineralisiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt waren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in ländlichen Grund- und Oberflächengewässern. Zudem untersuchten die Forscher Austrag, Verblieb und Rückhalt von Pflanzenschutzmitteln und deren Transformationsprodukten.

Download MUTReWa-Ergebnisbroschüre

Kernbotschaften:

  • Für die untersuchten Pflanzenschutzmittel (PSM) und Biozide konnte eine Vielzahl von Transformationsprodukten (TP)
    nachgewiesen werden. Diese weisen oftmals eine höhere Mobilität in aquatischen Systemen auf als die Muttersubstanzen,
    sowie eine vergleichbare Persistenz und Toxizität bei Bakterien.
  • Im Gegensatz zu den PSM konnten einige TP als langfristige Hintergrundbelastung im Grundwasser und in Oberflächengewässern
    durch Messungen nachgewiesen und durch Modellierungen bestätigt werden.
  • Die Belastungen von Grundwasser, Fließgewässern und Söllen mit PSM und TP-Rückständen liegen teils oberhalb
    von Umweltqualitätsnormen (UQN) und gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW). Um das Grundwasser nachvollziehbar
    bewerten zu können, ist eine Vereinheitlichung der Schwellen- und Richtwerte notwendig. UQNs für TP
    in Oberflächengewässern fehlen bislang.
  • Als End-of-Pipe-Maßnahmen können Retentionsteiche bei Basisabfluss und Feuchtflächen bei Ereignisabfluss einen
    Beitrag zur Reduktion von Pestizid- und TP-Einträgen in angrenzende Gewässer leisten. Über hydrologische
    Tracer und das OTIS-Modell sind Aussagen zur Effizienz verschiedener Maßnahmen möglich.
  • In Siedlungsgebieten muss bei Regenwasserversickerung mit einem Eintrag von bioziden Wirkstoffen aus Fassaden
    in das Grundwasser gerechnet werden. Deshalb sollte die Filterwirkung von Anlagen zur Regenwasserversickerung
    für Biozide und TP überprüft werden. Da es eine Vielzahl von Eintragspfaden gibt, sind Maßnahmen an der Quelle
    notwendig.

Das Projekt MUTReWa ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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24.05.2018

ReWaM-Newsletter 02/2018 ist erschienen

Die zweite Ausgabe des ReWaM-Newsletters ist online verfügbar!

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Vorschau: Vor knapp zwei Wochen ging die ReWaM-Abschlusskonferenz erfolgreich in Berlin zu Ende. Neben den Projektbeteiligten informierten sich zahlreiche Vertreter aus Behörden, Wissenschaft und Wasserwirtschaft über die Ergebnisse aus der Fördermaßnahme. Die zentralen Erkenntnisse sind in zwölf Positionen für Politik und Praxis zusammengefasst. Das ReWaM-Positionspapier wurde ebenso wie die Abschlussbroschüre im Rahmen der Konferenz veröffentlicht. Beide Produkte sind auf der ReWaM-Homepage verfügbar. Weitere Highlights waren die Abschlussveranstaltungen der Projekte SEEZEICHEN, MUTReWa und NiddaMan.

Trotz Abschlussveranstaltungen sind die Projekte in ReWaM aber noch nicht am Ende. Es wird weiter geforscht! Auch das Vernetzungs- und Transfervorhaben ReWaMnet legt nun erst richtig los und arbeitet an der Ergebnissynthese sowie der Verbreitung der Erkenntnisse.

Der vollständige Newsletter ist unter folgendem Link verfügbar.

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24.05.2018

Rückblick auf die ReWaM-Abschlusskonferenz

Die Abschlusskonferenz der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Maßnahme „Regionales Wasserressourcen Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ fand am 8. und 9. Mai im Seminaris CampusHotel Berlin statt. Zum Abschluss der Laufzeit präsentierten die beteiligten Verbundprojekte die Ergebnisse ihrer rund dreijährigen Forschungstätigkeit und diskutierten diese mit 280 teilnehmenden Experten aus Wissenschaft, Politik und wasserwirtschaftlicher Praxis.

ReWaM-Positionspapier
Die zentralen Erkenntnisse aus ReWaM sind in zwölf Positionen für Politik und Praxis zusammengefasst. Das ReWaM-Positionspapier wurde ebenso wie die Abschlussbroschüre im Rahmen der Konferenz veröffentlicht. Damit sollen die in den Modellregionen erzielten Ergebnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen für ein effizienteres Gewässermanagement breite Anwendung finden. Beide Produkte können auf der Homepage von ReWaM heruntergeladen werden.

ReWaM Abschlusskonferenz in Berlin, 08.05.2018, Copyright: Thomas Koehler/ photothek.net

Spannende Vorträge zu den Ergebnissen aus der Födermaßnahme ReWaM. Foto: Thomas Koehler/ photothek.net

Wissensgrundlagen verbessern
Viele Prozesse, die einen Einfluss auf den Gewässerzustand haben, sind immer noch nicht gut verstanden. Diese Wissenslücken gilt es weiter zu schließen. Mit neuen Technologien und Konzepten können die Zusammenhänge präziser analysiert werden. Dies ist vor dem Hintergrund der anstehenden Überarbeitung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sowie der Umsetzung der Ziele in die Praxis von besonderer Bedeutung. Viele der in ReWaM erzielten Ergebnisse sind wertvolle Schritte in diese Richtung.

In den Projekten der Fördermaßnahme wurde deutlich, dass ein nachhaltiger Gewässerschutz mehr als eine rein wasserwirtschaftliche Aufgabe ist. Hinter diesem Ziel müssen sich vielmehr weitere gesellschaftliche und politische Akteure versammeln. Dazu zählt die Landwirtschaft ebenso wie Industrie, Städte und Kommunen sowie Tourismus und Naturschutz. Darüber hinaus gilt es, die fachübergreifende Zusammenarbeit weiter zu fördern.

Die in ReWaM erzielten Ergebnisse zeigen außerdem, dass es nicht zielführend ist, auf den geringen Grad der Erreichung der WRRL-Vorgaben mit der Festlegung weniger strenger Ziele zu reagieren. Eine Fristverlängerung über das 2027 hinaus erscheinen aber aufgrund der nicht ausreichend verstandenen Wirkungszusammenhänge und der vielerorts langwierigen Revitalisierung der Gewässer ratsam.

Praxis und Wissenschaft im Dialog
Seit April 2015 arbeiten in ReWaM 15 Verbundprojekte und ein begleitendes Vernetzungs- und Transferprojekt an der Erforschung, Erprobung und Etablierung neuer Ansätze in der Wasserwirtschaft. Eine wichtige Motivation der Projektkonsortien sind die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, sowie die Herausforderungen, die sich daraus in Deutschland für die Einrichtungen der Kommunen, der Länder und des Bundes ergeben. Auf der Konferenz zeigten die Projekte Wege auf, wie sich verschiedene Nutzungsformen von Gewässern mit ihrem Schutz in Einklang bringen lassen. Im Fokus standen dabei die gemeinsamen Ziele der verschiedenen wasserbezogenen Richtlinien, wie Hochwasserrisikomanagement-, Bade- und Trinkwasserrichtlinie.

Die erzielten Ergebnisse und Erkenntnisse jedes Projekts wurden aus jeweils zwei Perspektiven eingeordnet. Neben einem wissenschaftlichen Vertreter kam immer auch ein im Projekt beteiligter Akteur aus der wasserwirtschaftlichen Praxis zu Wort. Die Vorträge gliederten sich in vier Vortragsblöcke, die gemeinsame Aufgabenfelder der Projekte verdeutlichten. Eine moderierte Diskussion rundete jeden Vortragsblock ab. Neben den Vorträgen kamen am zweiten Veranstaltungstag Vertreter des BMBF, des BMUB und BMVI im Rahmen einer Podiumsdiskussion miteinander ins Gespräch. Dabei ging es unter anderem um Möglichkeiten für eine ressortübergreifende Kooperation für einen effektiveren Schutz der Gewässer.

Trotz Abschlussveranstaltung sind die Projekte in ReWaM aber noch nicht am Ende. Es wird weiter geforscht! Auch das Vernetzungs- und Transfervorhaben ReWaMnet legt nun erst richtig los und arbeitet an der Ergebnissynthese sowie der Verbreitung der Erkenntnisse.

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