Ökosystemleistungen in ReWaM

Zweites Arbeitstreffen des ReWaM-Querschnittsthemas „Ökosystemleistungen im Gewässermanagement“

Am Vortag der ReWaM-Statuskonferenz, dem 24. Januar 2017, trafen sich die Mitglieder des ReWaM-Querschnittsthemas 3 (QT-3) im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Dresden zum zweiten Arbeitstreffen. An der Veranstaltung nahmen 22 Personen aus acht der insgesamt 15 ReWaM-Verbundprojekte teil. Ziel des Arbeitstreffens war es, Ökosystemleistungen, die in mehreren Projekten bearbeitet werden, weiterzuentwickeln und gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren: Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere die Reinigungs-, Rückhalt-, Transformations- und Umsatzleistung ausgewählter Stoffgruppen in unterschiedlichen Gewässertypen.

QT-3 leistet Pionierarbeit

QT3_Dresden_Gruppenbild ReWaM

Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung trafen sich, um über Ökosystemleistungen zu diskutieren.

Nach der Begrüßung durch den Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Dresden, Klaus Kautz, stellte der Sprecher des Querschnittsthemas und Leiter des ReWaM-Projekts RESI, PD Dr. Martin Pusch, Ansätze zur Erfassung und Klassifikation von Ökosystemmleistungen (ÖSL) vor. Im Anschluss daran berichteten Vertreter der ReWaM-Projekte In_StröHmunG, FLUSSHYGIENE und GroundCare in Impulsvorträgen beispielhaft, wie das Konzept der Ökosystemleistungen in den jeweiligen Projekten derzeit angewandt wird: Dr. Jesko Hirschfeld vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung präsentierte eine Kosten-Nutzen-Analyse sowie ein in In_StröHmunG durchgeführtes Choice-Experiment zur ökonomischen Bewertung von Ökoystemleistungen. Im zweiten Vortrag sprach Kristina Wencki vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung über ihre Erfahrungen mit einer Kosten-Nutzen-Analyse in dem Projekt FLUSSHYGIENE und stellte das EU-Projekt DESSIN vor, in dem zur Entwicklung eines Ansatzes für die Bewertung von Technolgien und Managementansätzen zur Überwindung von Wasserknappheit in urbanene Gebieten geforscht wird. Im letzten Impulsvortrag stellte Dr. Christian Griebler vom Helmholtz Zentrum München Synergien zwischen den ReWaM-Konsortien GroundCare und RESI vor.

Im Anschluss daran trug Simone Beichler, die Koordinatorin des Projekts RESI, die Ergebnisse einer in ReWaM durchgeführten Umfrage vor, in der die in den Projekten berücksichtigten Ökosystemleistungen abgefragt wurden. Auf Grundlage der Umfrage wurde vorab eine Liste erstellt, welche die betrachteten Ökosystemleistungen in ReWaM den Gewässertypen Grundwasser, Standgewässer sowie Flüsse und Auen zuordnet. Anhand der Liste beschrieb Beichler potenzielle Synergien zwischen den Projekten: Der Schwerpunkt läge dabei insbesondere bei den Ökosystemleistungen Nahrungsmittelproduktion, Retention und dem Wasserhaushalt. Dies leitete den nächsten Tagesordungspunkt ein, in dem es um die Weiterentwicklung der gemeinsamen Ökosystemleistungen ging: Die Teilnehmer diskutierten beispielsweise über ein gemeinsames Vokabular mit einheitlichen Begriffen und Definitionen sowie über Chancen und Risiken des Konzepts der Ökosystemleistungen für die Kommunikation mit der Bevölkerung und der Politik.

Arbeitsfelder und Ideen

Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmer am Nachmittag die Gelegenheit aktiv zu werden. In drei Arbeitsgruppen wurden Themen aus dem vorangegangenen Block weiter vertieft. Die erste Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der Kommunikation von Ökosystemleistungen, eine weitere Gruppe diskutierte Quantifizierungsmethoden für die Retention von Nährstoffen und eine dritte Gruppe konzentrierte sich auf den Austausch von Erfahrungen mit Ökosystemleistungen in ReWaM. Am Ende des Tages verabredeten die Teilnehmer mögliche Produkte, die aus der Zusammenarbeit in dem Querschnittsthema „Ökosystemleistungen im Gewässermanagement“ entstehen sollen und besprachen Termin und Ort für das nächste Arbeitstreffen.

In der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 15 Verbundprojekte sowie ein begleitendes Vernetzungs- und Transfervorhaben. Für die Projekte in ReWaM sind eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie ein enges Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis charakteristisch. Um vorhandene Synergien zu nutzen und Potenziale auszuschöpfen, hat der ReWaM-Lenkungskreis unteranderem das Querschnittsthema „Ökosystemleistungen im Gewässermanagement“ definiert.