SEEZEICHEN: Einsatz des thermalen Kartierers und Radonuntersuchungen

Temperaturunterschiede am Grund des Bodensees

Bild-Thermaler_Kartierer ReWaM SEEZEICHEN

Über die Wintermonate wurde der thermale Kartierer der Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Hydrologie, noch einmal überarbeitet und verbessert. Bei der Messkampagne im Februar kam der neue, verbesserte thermale Kartierer das erste Mal zum Einsatz. Ein Untersuchungsgebiet in der Bregenzer Bucht wurde ausführlich kartiert. An den thermalen Kartierer wurde ein Unterwasser-GPS montiert. Somit konnte man die aufgenommenen Temperaturdaten eindeutig bestimmten Koordinaten zuordnen. Dabei wurden Temperaturunterschiede am Seegrund detektiert. Diese können darauf hinweisen, dass an manchen Stellen in der Bregenzer Bucht Grundwasser in den See eintritt. Als weitere Methode wurden Wasserproben auf Radon untersucht. Radon ist ein radioaktives Edelgas mit einer Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Radon reichert sich im Erdreich an. Sobald es mit der Atmosphäre in Kontakt kommt, zerfällt es. Daher ist eine hohe Radonkonzentration im Oberflächenwasser ein guter Anzeiger für Grundwasserzufluss.

Grundwasserzutritte erfassen

Log6-B1 ReWaM SEEZEICHEN

Ende Mai fand eine weitere Messkampagne zur Detektion von Grundwasserzutritten vor Mehrerau (Bregenzer Bucht) und Birnau (Überlinger See) statt. Neben der Messung von physikalischen (Temperatur, Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt, etc.) und chemischen (Anionen, Kationen, stabile Isotope, etc.) Parametern wurden außerdem durch die Universität Bayreuth Radonmessungen direkt vor Ort durchgeführt. Diese Standorte wurden zum wiederholten Mal beprobt (mehrere Male im Jahr 2015 und März 2016), um saisonale Änderungen des Grundwasserzustroms zu untersuchen.

 

Autor: Dr. Thomas Wolf, LUBW

In dem ReWaM-Verbundprojekt SEEZEICHEN veröffentlichen die Wissenschaftler regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen.