SEEZEICHEN: Monitoring vor der Schussen

Logbucheintrag Nr. 7 & 8

Mitte und Ende Mai wurden erste Pilotstudien zur dreidimensionalen Kartierung der Ausbreitung der Flusswasserfahne der Schussen gestartet. Dabei wurden erste Messraster abgefahren und vor allem Temperatur und Leitfähigkeit gemessen.

SEEZEICHEN Log7-B2Die Schussen spielt bezüglich des Stoffeintrags für den Bodensee eine wichtige Rolle. Sie hat zwar ein relativ kleines Einzugsgebiet, welches jedoch stark urban (durch den Menschen beeinflusst) geprägt ist. Eine Besonderheit ist außerdem, dass sie in eine ausgedehnte Flachwasserzone mündet und dadurch auch die nahegelegenen Strandbäder Eriskirch und Langenargen beeinflusst. Durch die Flachwasserzone kommt es in Abhängigkeit von Wind, Flusswasserabfluss und seeinterner Dynamik zu verschiedenen Verteilungsmustern des Schussenwassers im See und der Flachwasserzone. Diese Muster sollen künftig regelmäßig erfasst werden, um die Interaktionen zwischen dem Fluss und See besser zu verstehen. Außerdem dienen die Messungen auch der Validation von hochauflösenden 3-dimensionalen, hydrodynamischen Modellen, mit denen die Flusswasserfahnenausbreitung simuliert und im Detail untersucht werden soll.

Am 14.6. wurde erneut eine 3-stündige Messkampagne zur Erfassung der Flusswasserfahne der Schussen durchgeführt. Der Flusswasserkörper war deutlich durch die huminstoff- und schwebstoffbedingte  Braunfärbung des Wassers und leichter Schaumbildung zu erkennen. Er zog aufgrund der Wetter- und Seeverhältnisse dicht am Ufer nach Nord-Westen Richtung Eriskircher Strandbad. Gemessen wurden neben der Temperatur und Leitfähigkeit an vordefinierten Profilen auch zwei Wasserproben direkt an der Schussenmündung und vor der Flachwassermessstation Langenargen. Die Messkampagne musste aufgrund eines aufziehenden schweren Gewitters und der einsetzenden Sturmwarnung vorzeitig abgebrochen werden.

Bilder und Text: Dr. Thomas Wolf, LUBW

In dem ReWaM-Verbundprojekt SEEZEICHEN veröffentlichen die Wissenschaftler regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen.