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Drittes Arbeitstreffen des Querschnittsthemas 2 „Probenahmestrategien und Methoden“

Gewöhnlich ist das Fahrgastschiff „MS WarnowStar“ im Rostocker Hafenrevier unterwegs oder fährt Touristen die Warnow flussaufwärts zu nahegelegenen Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Am Montag, den 26. Juni 2017, fuhr der 24,5 Meter lange Ausflugsdampfer jedoch im Dienste der Wissenschaft: Am ersten Tag des zweitägigen Arbeitstreffens des ReWaM-Querschnittsthemas 2 „Probenahmestrategien und Methoden“ stachen 33 Wissenschaftler und Wasserexperten aus acht von insgesamt 15 ReWaM-Projekten am alten Schiffsanleger in Warnemünde in See: Ziel der Exkursion war der projektübergreifende Erfahrungsaustausch zu Betrieb und Auswertung unterschiedlicher Messsysteme, die im Rahmen der Fördermaßnahme ReWaM zum Einsatz kommen.

Ein Schiff mit besonderer Fracht

Auf der dreistündigen Messfahrt analysierten die Wissenschaftler eine Vielzahl unterschiedlicher Parameter

Auf der dreistündigen Messfahrt analysierten die Wissenschaftler eine Vielzahl unterschiedlicher Parameter

Startpunkt des zweitägigen Arbeitstreffens war um 8:20 Uhr der Schiffsanleger in Warnemünde. Nach einer Begrüßung und kurzen Einführung durch den Sprecher des Querschnittsthemas Jens Tränckner von der Universität Rostock, legte die WarnowStar ab. Rund drei Stunden ging es für die Passagiere vom Überseehafen Rostock die Unterwarnow stromaufwärts bis in die östliche Altstadt der Hansestadt Rostock. Während der Fahrt hatten die Wissenschaftler jedoch nur wenig Zeit den Ausblick zu genießen: Bereits am frühen Morgen wurde ein Echolot am Schiffsrumpf montiert, um während der Fahrt kontinuierlich Daten zum Untergrund zu sammeln. Darüber hinaus wurden mit unterschiedlichen Sensoren charakteristische Parameter wie Wassertiefe, Trübung, Temperatur, Leitfähigkeit, Sauerstoff- und Nitratgehalt gemessen. Ziel der Messfahrt war es, unterschiedliche Messinstrumente, die normalerweise in Süßwassersystemen betrieben werden, unter erschwerten Bedingungen des Brackwassers im Übergang Ostsee-Unterwarnow zu testen. Die Wissenschaftler erhielten so wertvolle Erkenntnisse zu Stärken und Schwächen des jeweiligen Systems und konnten sich über Erfahrungen im Umgang mit den Messgeräten austauschen.

Gemeinsame Datenauswertung
Nach einer gemeinsamen Mittagspause setzten die Wissenschaftler das Arbeitstreffen am Schöpfwerk Schmarler Bach im Rostocker Stadtteil Lütten Klein fort. Nach einer Besichtigung des Schöpfwerks führten die ReWaM-Verbundprojekte BOOT-Monitoring und RiverView ihre Messsysteme vor. Beide Projekte arbeiten an flexiblen Lösungen für ein kontinuierliches Monitoring von kleinen- und mittelgroßen Fließgewässern. Der Unterschied: RiverView setzt auf einen ferngesteuerten Mini-Katamaran als Träger für verschiedene Sensoren, wohingegen bei dem Projekt BOOT-Monitoring ein mit Sensoren bestücktes Messboot im Schlepp gezogen wird.

Der zweite Tag des Arbeitstreffens war vorrangig den Problemen und verschiedenen Verfahren der Datenauswertung gewidmet. Am Ende des zweitägigen Arbeitstreffens waren sich die Teilnehmer einig, dass der Austausch weiter fortgeführt werden müsse mit dem Ziel, Messstrategien weiterzuentwickeln und Parameter noch effizienter zu messen und auszuwerten.

In der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 15 Verbundprojekte sowie ein begleitendes Vernetzungs- und Transfervorhaben. Für die Projekte in ReWaM sind eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie ein enges Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis charakteristisch. Um vorhandene Synergien zu nutzen und Potenziale auszuschöpfen, hat der ReWaM-Lenkungskreis unteranderem das Querschnittsthema „Probenahmestrategien und Methoden“ definiert.