Am 14. September 2017 fand in Ilsede/Peine in der Gebläsehalle die Landesverbandstagung Nord der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) statt. Unter den Referenten befand sich auch Dr.- Ing. Oliver Olsson von der Leuphana Universität Lüneburg und präsentierte im Themenblock „Übergreifende Fragen der Wasserwirtschaft“ aktuelle Ergebnisse aus dem ReWaM-Verbundprojekt MUTReWa: Die an der Tagung teilnehmenden Fachleute, Ingenieure und Kaufleute aus der Wasserwirtschaft erhielten einen fundierten Einblick zu den durchgeführten Untersuchungen zu Umweltverhalten und Verbleib von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Transformationsprodukte in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten.
Gewässer nachhaltig vor Pestiziden schützen
Die DWA gliedert sich in sieben Landesverbände, die in erster Linie Aus-und Fortbildungsmöglichkeiten für das regionale Betriebspersonal von Abwassertechnischen Anlagen bereitstellt. Auf der diesjährigen Landesverbandstagung des Landesverbands Nord stellte Olsson, der Projektkoordinator von MUTReWa, ausgewählte Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt vor. Im Fokus von MUTReWa stehen das Transformationsverhalten sowie die Eigenschaften von Pestiziden. Um den Eintrag dieser Stoffe in die Gewässer zu minimieren, wollen die an dem Verbundprojekt beteiligten Partner geeignete Gewässerbewirtschaftungsmaßnahmen erarbeiten und validieren. Weitere Ziele des Projekts sind unter anderem die Verbesserung des Prozessverständnisses zur Mobilisierung und Transformation von Pestiziden in Flusseinzugsgebieten sowie die Bestimmung aktueller Belastungen durch ausgewählte Pestizide und ihrer Transformationsprodukte. Ebenfalls im Fokus stehen die Bewertung der Effektivität und Nachhaltigkeit ausgewählter Maßnahmen und Strategien zur Eintragsminimierung von Pestiziden und deren Transformationsprodukten sowie die Erarbeitung von Empfehlungen zur Anpassung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen.
Fachwelt ist gespannt auf MUTReWa-Ergebnisse
Neben der DWA interessieren sich auch die Wasserexperten des Umweltbundesamtes (UBA) für die Erkenntnisse aus dem ReWaM-Projekt MUTReWa. Für das Fachgespräch „Wissensgrundlage über die Belastung der Umwelt mit Bioziden schaffen – Möglichkeiten zur Umsetzung von Empfehlungen des Umweltbundesamtes“ lud das UBA Prof. Dr. Jens Lange ein. Am 16. November 2017 wird Lange Teilergebnisse aus MUTReWa vorstellen zum Thema: „Urbane Regenwasserversickerung als Eintragspfad für Biozide Wirkstoffe in das Grundwasser?“. Lange ist Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und beschäftigt sich in MUTReWa mit der Funktionalität und Anwendbarkeit der im Projekt entwickelten Gewässerbewirtschaftungsmaßnahmen.
MUTReWa ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).