Wie lassen sich Gewässer nachhaltig vor Pestiziden schützen? Zu dieser und weiteren Fragen forschte seit dem Frühjahr 2015 das ReWaM-Verbundprojekt MUTReWa. Nach rund dreijähriger Forschungstätigkeit lud das breit aufgestellte Konsortium am 6. März 2018 Wissenschaftler, Praktiker und Behördenvertreter nach Lüneburg ein: Bei dem MUTReWa-Abschlussmeeting wurden die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse des Verbundes präsentiert und mit den angereisten Experten diskutiert.
Nach der Begrüßung der Konferenzteilnehmer durch den Verbundprojektleiter Prof. Dr. Klaus Kümmerer von der Leuphana Universität Lüneburg stellte der Projektkoordinator Dr. Oliver Olsson Hintergrund und Ziele von MUTReWa vor.Die eintägige Veranstaltung gliederte sich in vier Themenblöcke: Im ersten Block wurden Erkenntnisse aus der Bewertung von Stoffen erläutert. Die Forscher ermittelten die Stoffeigenschaften der Transformationsprodukte ausgewählter Biozide und Pflanzenschutzmittel mit Hilfe zweier unterschiedlicher Herangehensweisen: Zum einen nutzten sie computergestützte Verfahren und verglichen die Ergebnisse mit den experimentell ermittelten Stoffeigenschaften.
Wie gelangen Biozide ins Grundwasser?
Der zweite Block thematisierte Pestizidrückstände in Grund- und Oberflächengewässern in der MUTReWa-Modellregion Kielstau in Schelswig-Holstein. Diskutiert wurden unter anderem die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Makrophyten in Kleingewässern. In einem weiteren Vortrag wurden außerdem Studienergebnisse vorgestellt, die Verlagerungen von Pflanzenschutzmitteln sowie deren Transformationsprodukten in das Grundwasser untersuchten.
Im Themenblock 3 ging es um Austrag, Verbleib und Rückhalt von Pflanzenschutzmitteln und deren Transformationsprodukten in der Modellregion Lochernbach in Baden-Württemberg. Besonders interessiert zeigten sich die Teilnehmer an der Umgestaltung eines Hochwasserrückhaltebeckens mit Retensionswirkung. Im letzten Block präsentierten die Forscher Erkenntnisse zur urbanen Niederschlagsversickerung und daraus resultierenden Stoffeinträgen (insb. Biozide) in das Grundwasser.
Botschaften für die Praxis
Am Ende der Veranstaltung zogen die Projektbeteiligten Bilanz zu drei Jahren Forschung und formulierten Botschaften, die sie den Praxisvertretern mit auf den Weg gaben:
Das Projekt MUTReWa ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).