Intakte Flüsse und Seen sowie saubere Gewässer erfüllen vielfältige Funktionen und sind von großem gesellschaftlichem Nutzen. Bislang konnten Leistungen, die Gewässer für den Menschen erbringen, nur schwer erfasst werden. Im ReWaM-Projekt RESI entwickelte ein breit aufgestelltes Konsortium unter Federführung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) einen Index, mit dem sich Leistungen von Flusslandschaften übersichtlich abbilden lassen. Die Erkenntnisse der dreijährigen Forschungstätigkeit wurden in einem Anwendungshandbuch zusammengefasst.
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Mit dem Index lassen sich erstmals die Auswirkungen von Bau- und Bewirtschaftungsmaßnahmen fachübergreifend zusammenfassen. Mit dem River Ecosystem Service Index (RESI) können die Planungsprozesse der vielen am Hochwasser- und Gewässerschutz beteiligten Behörden effizienter gestaltet werden. Die Transparenz des Verfahrens erleichtert daneben auch Bürgerbeteiligungen und die Mitsprache von Umweltverbänden.
Getestet und angewendet wurde der RESI bereits in Zusammenarbeit mit Umweltbehörden mehrerer Regionen, zum Beispiel um den Hochwasserschutz an einem Abschnitt der Donau zu optimieren. Prinzipiell kann der Index in allen Flusslandschaften Deutschlands eingesetzt werden, und dort Raumplanungen, die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, Hochwasserschutzprogramme und Gewässerrenaturierungen erleichtern. Der RESI schafft dabei erstmals eine gemeinsame Bewertungsgrundlage für Akteure aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Interessen.
Das Projekt RESI ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).