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22.05.2018

ReWaM auf der IFAT 2018

Auf der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT 2018 stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seine laufenden Aktivitäten in den Bereichen Wasserforschung und Wasserinnovation vor. Unter dem Motto „Forschung. Wasser. Innovation. Made in Germany“ hatten Besucher des Standes die Möglichkeit sich über aktuelle Projekte anhand von Exponaten und Infotainment-Angeboten zu informieren. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der BMBF-Initiative „Plastik in der Umwelt“. Die Fördermaßnahme ReWaM war am Stand des BMBF durch das Projekt RiverView vertreten. Darüber hinaus diskutierten Teilnehmer des im Rahmen der IFAT stattfindenen Tages der Kommunen Ergebnisse aus dem Projekt WaSiG.

RiverView – Fließgewässer ganzheitlich erfassen
Am Stand des BMBF auf der IFAT wurden in diesem Jahr sieben Projekte vorgestellt. Zudem konnten sich Interessierte an einem Touchscreen einen Überblick zur gesamten Förderlandschaft des BMBF im Wassersektor verschaffen. Unmittelbar an der sogenannten „Wasserbar“ des BMBF war das RiverBoat aus dem ReWaM-Projekt RiverView positioniert. Das mit modularer Messtechnik ausgestattete RiverBoat ermöglicht repräsentative, zeitlich und räumlich hochaufgelöste, präzise georeferenzierte Daten für wasserwirtschaftliche Planungs- und Überwachungsprozesse. Ein eingebauter Autopilot erlaubt es Gewässer zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf exakt gleicher Messstrecke zu digitalisieren. So können Gewässerentwicklungsprozesse nachvollzogen und dokumentiert werden.

Tag der Kommunen
Als Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) und der kommunalen Spitzenverbände fand am ersten Veranstaltungstag der IFAT der Tag der Kommunen statt. Im Fokus stand dabei in diesem Jahr die Hochwasser- und Starkregenvorsorge in Städtebau und Planungspraxis. Dr. Hans-Otto Weusthoff von der Stadtentwässerung Hannover berichte in seinem Vortrag unter anderem über Ergebnisse aus dem ReWaM-Projekt WaSiG und deren praktische Umsetzung in der Modellregion Hannover-Kronsberg.

Weitere Informationen

Die Projekte WaSiG und RiverView sind zwei von insgesamt 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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27.04.2018

Save the date: Abschlussveranstaltung HyMoBioStrategie

Am Mittwoch, den 17. Oktober 2018, lädt das Projektkonsortium HyMoBioStrategie an den Bodensee ins Kloster Hegne zur Projektabschlussveranstaltung. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf konkreten Innovationen und Empfehlungen aus HyMoBioStrategie für die wasserwirtschaftliche Praxis. Die Veranstaltung richtet sich an Behördenvertreter, Wissenschaftler, Praktiker und andere Wasserexperten. Neben weiteren Erkenntnissen sollen nachfolgende Ergebnisse präsentiert werden:

  • Prognose-Tools für die Planung zukünftiger Maßnahmen in der Uferzone
  • Autonomes, universell einsetzbares Messsystems „Hydrocrawler“
  • Neue Methoden zur Charakterisierung und Quantifizierung des Feststofftransportes in der Flachwasserzone von Seen
  • Weiterentwicklung von Monitoringstandards zum Schutz von Unterwasserdenkmälern (UNESCO)
  • Verbesserung der Beurteilungsverfahren anhand der beiden biotischen Indikatoren Makrophyten und Makrozoobenthos (WRRL)
  • Release: Handlungsempfehlungen „Seeufer“

ReWaM - Verbundprojekt HyMoBioStrategie

In dem ReWaM-Verbundprojekt wurde in den vergangenen drei Jahren mit einem interdisziplinären Ansatz die komplexen Prozesszusammenhänge zwischen einer veränderten Uferstruktur und den daraus folgenden hydromorphologischen Bedingungen und der biozönotischen Struktur identifiziert. Zudem wurden neue Mess- und Modellsysteme entwickelt und implementiert.

HyMoBioStrategie ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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20.04.2018

MUTReWa-Abschlussmeeting: nachhaltigerer Umgang mit Pesitziden

Wie lassen sich Gewässer nachhaltig vor Pestiziden schützen? Zu dieser und weiteren Fragen forschte seit dem Frühjahr 2015 das ReWaM-Verbundprojekt MUTReWa. Nach rund dreijähriger Forschungstätigkeit lud das breit aufgestellte Konsortium am 6. März 2018 Wissenschaftler, Praktiker und Behördenvertreter nach Lüneburg ein: Bei dem MUTReWa-Abschlussmeeting wurden die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse des Verbundes präsentiert und mit den angereisten Experten diskutiert.

Foto: Jens Lange, Universität Freiburg

Foto: Jens Lange, Universität Freiburg

Nach der Begrüßung der Konferenzteilnehmer durch den Verbundprojektleiter Prof. Dr. Klaus Kümmerer von der Leuphana Universität Lüneburg stellte der Projektkoordinator Dr. Oliver Olsson Hintergrund und Ziele von MUTReWa vor.

Die eintägige Veranstaltung gliederte sich in vier Themenblöcke: Im ersten Block wurden Erkenntnisse aus der Bewertung von Stoffen erläutert. Die Forscher ermittelten die Stoffeigenschaften der Transformationsprodukte ausgewählter Biozide und Pflanzenschutzmittel mit Hilfe zweier unterschiedlicher Herangehensweisen: Zum einen nutzten sie computergestützte Verfahren und verglichen die Ergebnisse mit den experimentell ermittelten Stoffeigenschaften.

Wie gelangen Biozide ins Grundwasser?
Der zweite Block thematisierte Pestizidrückstände in Grund- und Oberflächengewässern in der MUTReWa-Modellregion Kielstau in Schelswig-Holstein. Diskutiert wurden unter anderem die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Makrophyten in Kleingewässern. In einem weiteren Vortrag wurden außerdem Studienergebnisse vorgestellt, die Verlagerungen von Pflanzenschutzmitteln sowie deren Transformationsprodukten in das Grundwasser untersuchten.

Im Themenblock 3 ging es um Austrag, Verbleib und Rückhalt von Pflanzenschutzmitteln und deren Transformationsprodukten in der Modellregion Lochernbach in Baden-Württemberg. Besonders interessiert zeigten sich die Teilnehmer an der Umgestaltung eines Hochwasserrückhaltebeckens mit Retensionswirkung. Im letzten Block präsentierten die Forscher Erkenntnisse zur urbanen Niederschlagsversickerung und daraus resultierenden Stoffeinträgen (insb. Biozide) in das Grundwasser.

Botschaften für die Praxis
Am Ende der Veranstaltung zogen die Projektbeteiligten Bilanz zu drei Jahren Forschung und formulierten Botschaften, die sie den Praxisvertretern mit auf den Weg gaben:

  • Für die untersuchten PSM und Biozide konnte ein Vielfaches an Transformationsprodukten (TPs) nachgewiesen werden. Diese weisen oftmals eine vergleichbare Toxizität bei Bakterien und Makrophyten, jedoch höhere Mobilität und Persistenz als die Muttersubstanzen auf.
  • Im Gegensatz zu den untersuchten Pestiziden konnten einige TPs als langfristige Hintergrundbelastung im Ge-wässer nachgewiesen werden.
  • Die Belastung von Grundwasser, Fließgewässern und
    Söllen mit PSM und TP-Rückständen liegt teils oberhalb von Umweltqualitätsnormen (UQN) und gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW). Für TPs fehlen vergleichbare
    Normen für Oberflächengewässer.
  • Wenn End-of-pipe-Maßnahmen gewählt werden, dann
    können Retentionsteiche bei Basisabfluss sowie Feuchtflächen bei Ereignisabfluss Beiträge zum PSM-Rückhalt leisten.
    In Siedlungsgebieten muss bei Regenwasserversickerung mit einem Eintrag von bioziden Wirkstoffen (z. B. aus Fassadenanstrichen) in das Grundwasser gerechnet werden. Deshalb sollte die Filterwirkung von Anlagen überwacht werden.

Das Projekt MUTReWa ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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17.04.2018

Ende gut, alles gut? NiddaMan Abschlusstagung in Frankfurt

Trotz erheblicher Erfolge bei der Verbesserung der Wasserqualität in den vergangenen Jahren sind lediglich 6,7 Prozent der Fließgewässer in Deutschland in einem guten oder sehr guten Zustand. Auch die Nidda verfehlt bislang den von der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) geforderten Zustand. Ein breit aufgestelltes Konsortium aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis fahndet in dem ReWaM-Projekt NiddaMan nach den Ursachen für die Zielverfehlung. Nach rund dreijähriger Forschungstätigkeit zogen die „Nidda-Männer“ und „Nidda-Frauen“ Bilanz: Am Dienstag, den 20. März 2018, präsentierte das Konsortium den rund 110 teilnehmenden Wasserexperten die Ergebnisse des umfangreichen Messprogramms und stellten den ermittelten Handlungsbedarf vor.

Foto: Simone Ziebart, Universität Frankfurt

Fachgespräche im Foyer des Otto-Stern-Zentrums an der Goethe-Universität Frankfurt. Foto: Simone Ziebart, Universität Frankfurt

Gemeinsam für saubere Gewässer
Neben weiteren Projektzielen entwickelte der Projektverbund neue Verfahren zur Überwachung von Spurenstoffen und Überprüfung ihrer Eignung für den Praxiseinsatz. Zudem beschäftigten sich das Konsortium mit der Analyse von Belastungsfaktoren für die Biodiversität mit biologischen Testverfahren. Im Fokus von NiddaMan stand die Erarbeitung eines nachhaltigen Wasserressourcen-Managements, das sozial-ökologische Aspekte berücksichtigt. Das Interesse an den Erkenntnissen aus NiddaMan ist groß. Michael Denk vom Hesssischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz  (HMUKLV) umriss in seinem Vortrag zu Beginn  der Abschlusstagung die Konsequenzen aus NiddaMan für die praktische Umsetzung von Gewässerentwicklungsmaßnahmen in Hessen. Für ihn steht fest: NiddaMan wird für die praktische Umsetzung der WRRL nicht folgenlos bleiben. Das Ministerium wird dazu mit den zuständigen obersten Wasserbehörden erörtern, wo weitere Fragen an die Forschung bestehen und wie Projektergebnisse in zukünftige Bewirtschaftungspläne zu integrieren sind.

Die Abschlusstagung gliederte sich in drei Themenblöcke, die jeweils mit einem Übersichtsvortrag starteten und mit einer gemeinsamen Podiumsdiskussion endeten. Im ersten Block wurden die Erkenntnisse zu stofflichen Belastungen und ihren Auswirkungen auf Wasserlebewesen im Einzugsgebiet der Nidda vorgetragen. Der zweite Themenblock beschäftigte sich mit den im Projekt (weiter-)entwickelten Modellen und Maßnahmen. Am Ende des Veranstaltungstages diskutierten die Teilnehmer ausgewählte Methoden und Formate für eine zielgruppenorientierte Kommunikation, die in NiddaMan erprobt wurden.

Wesentliche Erkenntnisse aus NiddaMan im Überblick:

  • Maßnahmen zur Verbesserung der biologisch-chemischen Wasserqualität sollten kleinere Fließgewässer und Oberläufe einschließen, selbst wenn diese nicht WRRL-relevant sind, da sie eine wichtige Quellressource für die Biodiversität in aquatischen Systemen darstellen.
  • Isolierte Maßnahmen zur Renaturierung oder zur Elimination von Spurenstoffen allein reichen nicht, um den chemisch-ökologischen Zustand eines Gewässers zu verbessern.
  • Embryotoxische und toxische Wirkpotenziale wurden sowohl im Wasserkörper als auch im Sediment bereits in den Oberläufen von Gewässern nachgewiesen. Aus diesem Grund sollten Maßnahmen auch auf eine Verbesserung der Sedimentqualität abzielen.
  • Anteile an gereinigtem Abwasser ≥ 12 % im Jahresmittel (TITAN-Analysen) führen im Nidda-Einzugsgebiet zu einer veränderten Artenzusammensetzung des Makrozoobenthos, die den gewässertypspezifischen Referenzbedingungen der Oberflächengewässerverordnung nicht entspricht. Oberhalb des kalkulierten Abwasserjahresmittelwertes sinken die Abundanzen besonders empfindlicher Arten abrupt. Durch eine effektivere, immissionsbezogene Abwasserreinigung kann der kritische Abwasseranteil erhöht werden.
  • Die Planung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen sollte die frühzeitige Kommunikation mit und die Beteiligung von Interessengruppen im Sinne eines Kooperationsmanagements vorsehen.

Weitere Informationen:

 

Das Projekt NiddaMan ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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12.04.2018

Der HydroCrawler auf der OI Oceanology International

Auf der diesjährigen OI Oceanology International in London/Excel präsentierte das Fraunhofer IBMT vom 13. bis 15. März 2018 die im ReWaM-Projekt HyMoBioStrategie entwickelte Messplattform Hydrocrawler. Die Teilnehmer der Konferenz bekamen die Gelegenheit sich zu Details der integrierten Messtechnik und den möglichen Anwendungen zu informieren.

Begrüßung der Teilnehmer durch den Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm von der TU Dresden. Foto: Nadine Müller, TU Dresden

Mit dem Hydrocrawler wurde in dem ReWaM-Projekt ein hochgenaues und autonom arbeitendes Messsystem zur hochauflösenden, flächendeckenden Vermessung der Seebodentopographie und Sedimentstratigraphie entwickelt, das darüber hinaus zur Inspektion von Dämmen und Spundwänden oder der Vermisstensuche eingesetzt werden kann. Die Messplattform ist aber nur ein Aspekt des Forschungsauftrages von HyMoBioStrategie: HyMoBioStrategie hat unter Anderem neue Techniken zur Messung des partikulären Suspensions- und Sohltransports, des Erosions- bzw. Akkumulationsverhaltens der Decksedimente (z. B. Geröll- und Kiestracer, kostengünstige Erosionsmarker; sowie akustische Verfahren (z. B. Fächerecholot, Subbottom-Profiler, Unterwasser-Georadar) entwickelt und in die Anwendung überführt. So sind bereits die kostengünstigen Erosionsmarker und Geröll- und Kiestracer in das Monitoring-Programm zum Schutz von Unterwasserdenkmälern, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, implementiert.

Ziel des Projekts ist es mit Hilfe eines interdisziplinären Ansatzes die komplexen Prozesszusammenhänge zwischen einer veränderten Uferstruktur und den daraus folgenden hydromorphologischen Bedingungen und der biozönotischen Struktur zu identifizieren und neue Mess- und Modellsysteme zu entwickeln und zu implementieren. Lösungsvorschläge und Strategien zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Ufer und Flachwasserzonen in Seen wurden entwickelt und Empfehlungen zum nachhaltigen Management ausgesprochen.

Das Projekt HyMoBioStrategie ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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