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12.08.2016

Riverview is part of the Science Night Ruhr in September 2016

Am 30. September heißt es wieder: Aufbleiben lohnt sich. Denn die Metropole Ruhr wird erneut zu einem faszinierenden und außergewöhnlichen Zentrum der Wissenschaft. Über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 120 Institutionen nahmen bei der ersten WissensNacht Ruhr im Jahr 2014 rund 8.000 Besucher mit auf eine nächtliche Forschungsreise durch die Wissenslandschaft Ruhr. In diesem Jahr gehört auch das Team des ReWaM-Verbundes RiverView zu den Austellern und präsentiert am 30. September im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen zwischen 16.00 und 22.00 Uhr Herausforderungen und Ziele des Projekts.

Das RiverBoat auf dem Stausee Obermaubach

Das RiverBoat auf dem Stausee Obermaubach

Wie steht es um unsere Gewässer? Wie warm sind unsere Flüsse und Seen? Was sieht man alles aus Perspektive einer Ente? Diese und weitere Fragen beantworten die Wissenschaftler des Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V interessierten Bürgerinnen und Bürgern an ihrem Stand.

Weiterführende Informationen sowie das Programm zur WissensNacht Ruhr finde Sie unter nachfolgendem Link.

RiverView ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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10.08.2016

Five questions to: Dr. rer. nat. Dr. agr. Dietmar Mehl, biota

In der Serie „RedeFluss“ veröffentlicht ReWaMnet Kurzinterviews mit Beteiligten der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM und fragt nach Motivation und Erwartungen. Zu Wort kommen Wissenschaftler, Praktiker und Unternehmer, die in ReWaM eng zusammenarbeiten.

In der sechsten Ausgabe von RedeFluss sprach ReWaMnet mit Dr. rer. nat. Dr. agr. Dietmar Mehl. Seit 1993 beschäftigt sich Mehl als Gesellschafter und Geschäftsführer bei biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH u.a. mit den Themen Wassermengenbewirtschaftung, Gewässerschutz, wasserwirtschaftliche Fachplanungen, Entwicklung von integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten sowie Umweltverträglichkeit. Mehl studierte an der TU Dresden Hydrologie und promovierte an der Uni Rostock in Landschaftsökologie sowie an der Uni Greifswald in physischer Geographie. Seit 2000 ist er öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger auf den Bestellgebieten „Gewässerschutz“ sowie „Naturschutz und Landschaftspflege“.

Dr. rer. nat. Dr. agr. Dietmar Mehl, Gesellschafter und Geschäftsführer bei biota

Dietmar Mehl, Gesellschafter und Geschäftsführer bei biota.

Mit BOOT-Monitoring, KOGGE, PhosWaM und RESI engagieren Sie sich in vier ReWaM-Projekten mit sehr unterschiedlichen Fragestellungen. Was motiviert biota sich an dieser und anderen Fördermaßnahmen des BMBF zu beteiligen?

Trotz privatwirtschaftlicher Ausrichtung sind wir von je her stark forschungsseitig engagiert, aber in höherem Maße in Richtung der konkreten Anwendungsbezüge im Vergleich mit öffentlichen Forschungseinrichtungen. Forschung stellt einen vor besondere Herausforderungen und macht Spaß. Wissen und Know-how sind letztlich auch die Basis unserer Aktivitäten in den Bereichen Planung, Gutachten, Monitoring, Beratung etc. Wir freuen uns über interessante und vor allem auch praxisbezogene Forschungsfragestellungen, wie sie unter anderem auch die ReWaM-Projekte bieten. Zudem können wir bestehende Kooperationen verstetigen, ausbauen und neue entwickeln. Uns werden die Erfahrungen und Ergebnisse aus den ReWaM-Projekten helfen, Aufträge für die Behörden des Bundes, der Länder, der Kommunen, der Verbände, der Gerichte und anderer Einrichtungen, aber auch vieler privatwirtschaftlicher Auftraggeber letztlich in höherer Qualität bearbeiten zu können.

Sprechen Unternehmer, Wissenschaftler und Wasserbehörden unterschiedliche Sprachen? Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie aus Ihrer persönlichen Erfahrung heraus in der Zusammenarbeit der verschiedenen Partner?

Wer wie wir quasi sein Geld zu 100% mit Auftragsarbeit verdient, der muss unternehmerisch denken. Auch bei angewandten Vorhaben arbeiten wir in vielen Fällen streng wissenschaftlich, aber wir müssen desgleichen die praktische Brauchbarkeit unserer Ergebnisse sehen und die Wirtschaftlichkeit unseres Tuns beachten, was zeitliche Disziplin einschließt. Viele Jahre Arbeit und Erfahrung in den unterschiedlichsten Skalenebenen des öffentlichen Auftragswesens, vornehmlich in Feldern des Umweltschutzes, setzen uns heute in Stand, auch als Mittler zwischen häufig eher grundlagenorientierter öffentlicher Forschung und der behördlichen, eher praxisorientierten Seite auftreten zu können. Hier sehen wir auch eine unserer Aufgaben in den ReWaM-Vorhaben.

Im Bereich der öffentlichen Forschung halte ich es für eine fatale Fehlentwicklung, dass sich der Wert einer wissenschaftlichen Arbeit offensichtlich nur noch danach bemisst, dass eine englischsprachige Veröffentlichung in einer der unzähligen internationalen Zeitschriften erfolgt. Wir brauchen einen Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis und das kann nur bedeuten, dass auch mindestens zusätzlich in deutscher Sprache publiziert wird. Vorbildlich wirken mit der Herausgabe fundierter Regelwerke in dieser Hinsicht unter anderem die großen Verbände wie z.B. die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA).

Die Nutzung von Forschungsergebnissen als innovatives Verfahren oder Produkt ist für viele KMUs, die sich beispielsweise in ReWaM engagieren, ein zentrales Anliegen. Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nach entscheidend, um die Verwertung von Erkenntnissen und Lösungen in Unternehmen zu verbessern?

Das kommt zunächst sehr auf die Ausrichtung der Unternehmen und auch die Art der Projekte an. Wer sich als Unternehmen unmittelbar mit Produktentwicklung oder –verbesserung beschäftigt, der hat die Verwertungschancen sicher klar vor Augen. Wir sind beispielsweise stärker an Vorhaben beteiligt, bei denen wir im Anschluss kein Produkt „verkaufen“ können. Für uns geht es mehr um den Fortschritt in den wissenschaftlichen und praktischen Kenntnissen und Erfahrungen sowie sogar auch um eine Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Mitarbeiter einschließlich der Unternehmensleitung. Diesen Wert von komplexen Forschungsvorhaben sollte man als Unternehmer möglichst erkennen.

Im NDR Nordmagazin lief kürzlich ein Fernsehbeitrag über das Projekt KOGGE. Im selben Projekt befragen Sie die Bürger Rostocks in einer Online-Umfrage was ihnen die kleinen städtischen Gewässer und Feuchtgebiete wert sind. Wie wichtig ist die frühzeitige Information und Einbeziehung aller Anlieger und Interessengruppen bei Maßnahmen an Gewässern und welche Kommunikationsinstrumente haben sich bewährt?

Die Beteiligung der Akteure ist immer wichtig. Eine klare und verständliche Kommunikation ist unerlässlich, um im Gewässerschutz zu guten und nachhaltigen Lösungen zu gelangen. Allerdings zeigen meine Erfahrungen, dass man in der Lage sein muss, möglichst konkret zu werden. Solche Projekte sind am aussichtsreichsten, wo a) keiner vergessen wird, b) alle Ziele und Belange auf den Tisch kommen, c) man möglichst konsensuale, synergistische Lösungen findet und zu allen Projektphasen die Informationen verständlich und überzeugend „rüber bringen kann“. Wir nutzen heute z.B. erfolgreich viele Visualisierungsmöglichkeiten, die uns (gut kalibrierte) Modelle, geographische Informationssysteme und andere moderne Technologien ermöglichen und versuchen uns in möglichst anschaulicher Erläuterung. Wird etwas verstanden, ist es etwas nachvollziehbar, dann ist der Weg zur „Einigung“ bereits mindestens halb geebnet. Ich für meinen Teil arbeite sogar gerne mit der Vorbildwirkung durchgeführter und gelungener Vorhaben. Da wir auch u.a. Gewässer- und Moorrenaturierungen, Hochwasserschutzmaßnahmen und vieles mehr seit vielen Jahren planen, können wir auch bei wissenschaftlichen Vorhaben unsere praktische Expertise einbringen.

Wie wäre das Thema „regionales Wasserressourcen-Management“ ohne die BMBF-Fördermaßnahme ReWaM präsent? Was müsste nach ReWaM kommen, um die Erkenntnisse zu verstetigen?

ReWaM führt sicher zu einer öffentlichkeitswirksamen Fokussierung, kann aber bedingt durch die Zahl der Vorhaben und die Laufzeit auch nicht Wunder bewirken. Wir brauchen eine Verstetigung der Gewässerschutzaktivitäten auf allen Ebenen und in großer thematischer Breite. Hier kann und muss Forschung ihren Beitrag leisten. Ich würde es begrüßen, wenn ReWaM als Forschungsrahmen fortgesetzt würde. Denkbar wäre die Auswahl neuer Themenfelder und, was ich für sehr zielführend halten würde, eine im Kern noch stärkere Verbindung von Forschung und unmittelbarer praktischer Umsetzung.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte ReWaMnet.

 

BOOT-Monitoring, KOGGE, PhosWaM und RESI sind vier von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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01.08.2016

SEEZEICHEN: Beprobung von Porenwasser

Logbucheintrag Nr. 10: 27.bis 29.06.2016

In der Woche vom 27. – 29.06.2016 ging die Suche nach Grundwasser im Bodensee in eine neue Runde. Von der Technischen Universität Braunschweig wurden wieder verschiedene Oberflächensedimente auf grundwasseranzeigende Muschel- und Krebsschalen untersucht. Dabei wurden auch einige Exemplare der vor über einem Jahrzehnt in den Bodensee eingewanderten Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) gefunden.
Neben der Entnahme von Seewasser in Bodennähe wurden dieses Mal auch erste Sedimentkerne gezogen um Porenwasser direkt auf dem Schiff zu beproben. Aus diesen Proben sollen Isotopen und chemische Parameter gemessen werden, die direkten Aufschluss über Grundwasserzutritte geben. Die ersten Tests verliefen positiv, sodass diese Methode auch in Zukunft weiter angewendet werden soll.

In dem ReWaM-Verbundprojekt SEEZEICHEN veröffentlichen die Wissenschaftler regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen.

Bilder und Text: Dr. Thomas Wolf, LUBW

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28.07.2016

RedeFluss – Fünf Fragen an: Regina Gnirß, Berliner Wasserbetriebe

In der Serie „RedeFluss“ veröffentlicht ReWaMnet Kurzinterviews mit Beteiligten der BMBF-Fördermaßnahme ReWaM und fragt nach Motivation und Erwartungen. Zu Wort kommen Wissenschaftler, Praktiker und Unternehmer, die in ReWaM eng zusammenarbeiten.

In der fünften Auflage von RedeFluss spricht ReWaMnet mit Dipl.-Ing. Regina Gnirß, Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung der Berliner Wasserbetriebe. Die studierte Umwelttechnikerin engagiert sich seit Jahren für saubere und naturnahe Gewässer im Raum Berlin. Für die Wasserbetriebe koordiniert sie Forschungsprojekte zu verschiedenen Themen entlang des Wasserkreislaufs. Das ReWaM-Projekt FLUSSHYGIENE, geleitet vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin, ist für Gnirß auch ein persönliches Anliegen.

Regina Gnirß Berliner Wasserbetriebe FLUSSHYGIENE

Regina Gnirß von den Berliner Wasserbetrieben engagiert sich in dem Projekt FLUSSHYGIENE

Die aktuelle Badesaison ist in großen Teilen Deutschlands bisher weitestgehend ins Wasser gefallen. Haben Sie ein persönliches Lieblingsgewässer, an das es Sie zieht, wenn der Sommer wieder Einzug hält und würden Sie darin auch entspannt planschen?

Ich schwimme regelmäßig im Berliner Schlachtensee – ganz entspannt. Denn seine Qualität ist hervorragend, da unsere Oberflächenwasseraufbereitungsanlage die Nährstoffkonzentration verringert und damit das Algenwachstum begrenzt wird. Als Kanutin bin ich in den Ferien auch in kleineren Fließgewässern und in Seen im Norden Brandenburgs unterwegs. Die Qualität in den letzten Jahren hat sich dank der umfangreichen Investitionen in die Abwasserinfrastruktur deutlich verbessert.

Im Jahr 2015 wurden 2.292 Badegewässer in Deutschland nach der EG-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EG überwacht. Davon lagen 367 an Nord- und Ostseeküste, 1.893 an Seen, aber nur 32 an Flüssen. Warum gibt es Ihrer Meinung nach nur so wenige Badestellen an Fließgewässern?

Ein Aspekt ist die Beschränkung durch die Schifffahrts- und Wasserstraßen, dies gilt z. B. im innerstädtischen Bereich auf der Spree. Und die hygienische Wasserqualität schwankt in den meisten Fließgewässern stark. Das hat unterschiedliche Gründe, z. B. Einträge bei einem Starkregenereignis, Tiere oder Bootsverkehr. Plötzliche Verunreinigungen können in der Praxis nicht erfasst werden. Das Auftreten dieser möglichen Verschmutzungen und deren Ausbreitung im Gewässer sind schwer einzuschätzen. Hier setzt FLUSSHYGIENE an. Die Relevanz unterschiedlicher Eintragspfade soll ermittelt und Veränderungen des Flusses, z. B. nach Starkregenereignissen, untersucht werden.

Was müsste Ihrer Meinung nach konkret geschehen, damit mehr Flüsse die Anforderungen der Badegewässerrichtlinie erfüllen? Welche Verantwortung liegt möglicherweise auch bei den Bürgern?

Mit der entstehenden Datenlage aus FLUSSHYGIENE können ideale Bewirtschaftungsmaßnahmen abgeleitet werden. Für die Berliner Wasserbetriebe sehe ich bei den Mischwasserüberläufen noch Handlungsbedarf. Wobei man hier auch klar sagen muss: In urbanen Ballungsräumen mit einer Mischkanalisation werden sich Überläufe nicht vollständig vermeiden lassen. Viele Bürger verbringen ihre Freizeit an innerstädtischen Gewässern. Dadurch gibt es eine Übernutzung. Das Aufstellen – und das anschließende Nutzen durch die Bürger – von Sanitäreinrichtungen und Abfalleimern ist hier notwendig. Aber auch Beschränkungen, wie z.B. das Hundeverbot, sind zu thematisieren.

Wasser ist für viele Menschen ein hoch emotionales Thema. Wie wichtig ist die frühzeitige Information und Einbeziehung aller Anlieger und Interessengruppen bei Maßnahmen an Gewässern? Wie kommunizieren die Berliner Wasserbetriebe mit ihren Kunden – etwa bei akuten Störungen oder hygienischen Belastungen?

Die frühzeitige Information und Einbeziehung aller ist wichtig. Diese Kommunikation über Qualität der Gewässer erfolgt in Berlin durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales und ist über das Internet abrufbar. Zusätzlich sind an den Gewässern Informationstafeln aufgestellt. Dies entspricht allerdings nicht der Dynamik der Verschmutzung, z. B. bei einem Starkregenereignis. Dazu haben wir zuletzt sehr gezielt kommuniziert: Im Vorfeld des 2. Berliner Flussbadpokals an der Museumsinsel haben wir dem Veranstalter Daten über Mischwasserüberläufe gesandt und gemeinsam eine Informationsreihe konzipiert, die der Verein „Flussbad Berlin“ auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Die Berliner Wasserbetriebe erwarten sich aus dem Projekt FLUSSHYGIENE ein abgestimmtes Kommunikationstool für die Öffentlichkeit. Die erarbeiteten Daten aus FLUSSHYGIENE sind eine gute Grundlage für die gemäß Wasserrahmenrichtlinie aufzustellenden Masterpläne für jedes Gewässer. Dabei ist auch die Öffentlichkeitsbeteiligung ein wichtiger Aspekt. Die Interessen sollen abgewogen und mit den Bürgern und Nutzern diskutiert werden, um zu definieren, wo wir stehen und wo wir hinwollen.

Mit ASKURIS, KURAS, NITROLIMIT und aktuell FLUSSHYGIENE haben die Berliner Wasserbetriebe bereits reichlich Erfahrungen mit Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gesammelt. Welchen Nutzen ziehen die Berliner Wasserbetriebe aus solchen Projekten und was sind aus Ihrer Sicht Faktoren, die ausschlaggebend waren für einen gelungenen Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis?

Dank des gebündelten Fachwissens aus Kooperationen mit Hochschulen, Instituten, Behörden und Unternehmen können wir innovative Lösungen für wichtige Fragen finden. Diese enge Zusammenarbeit zwischen Praxispartnern und wissenschaftlichen Einrichtungen ist einer der ausschlaggebenden Faktoren für den gelungen Transfer von Theorie zur Praxis. Ein weiterer Faktor ist unser hausinternes FE-Management. Es stellt sicher, dass unsere Projekte am Bedarf des Unternehmens orientiert sind und die Ergebnisse eines Projekts zur Übertragung in die Praxis erwartet werden. So konnten wir Maßnahmen umsetzen, die die Gewässer sowohl bei den Nährstoffen als auch bei den Keimen gezielt entlasten und tragen dazu bei, dass sich die Qualität in Havel, im Tegeler See und der Grunewaldseenkette zum Baden einlädt.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte ReWaMnet.

 

FLUSSHYGIENE ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). ReWaM ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

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20.07.2016

Messungen im Labor der Bodensee-Wasserversorgung

Logbucheintrag Nr. 9 im Juni 2016

An einem Arbeitstag im Juni 2016 wurden bei einem von mehreren Messzyklen die Spurenelemente im Bodensee-Wasser (Freiwasser-Messstellen: Überlinger See, Fischbach-Uttwil, u.a.) mittels der ICP-MS gemessen. Diese Messungen sind besonders interessant, weil die anorganischen Spurenelemente möglicherweise Indikatoren für Grundwasserzutritte im Bodensee sein können. Die Spurenelemente (z.B. Zink, Kobalt, Beryllium, Silber) kommen in sehr geringen Konzentrationen im Bodensee-Wasser vor. Die Werte liegen im Bereich von 0,01 bis 5 µg/L.

Zu Beginn der Untersuchungen wird das Messgerät, die ICP-MS, vorbereitet und die Standard-Lösungen angesetzt. Nachdem die ICP-MS optimiert und die Kalibration abgeschlossen ist, kann mit der Messung der Proben begonnen werden. Je Probe werden 11 Elemente untersucht. Insgesamt sollen an diesem Arbeitstag die Werte von 44 Proben ermittelt werden. Die erste Kalibration verlief erfolgreich. Nun wird noch ein zweites Mal kalibriert und dann kann mit den Messungen der Proben an der ICP- MS begonnen werden. Zwischen den Messungen wird der Kontrollstandard eingesetzt, um die Qualität der Messergebnisse zu überprüfen. Alles verlief erfolgreich an diesem Arbeitstag. Der Kontrollstandard blieb die ganze Zeit über stabil und so können alle Ergebnisse ausgewertet und dokumentiert werden.

Bilder und Text: Dr. Thomas Wolf, LUBW

In dem ReWaM-Verbundprojekt SEEZEICHEN veröffentlichen die Wissenschaftler regelmäßig Logbucheinträge, die beispielsweise im Rahmen von Probenahmen mit dem Forschungsschiff Kormoran entstehen.

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