Entwicklung eines nachhaltigen Wasserressourcen-Managements am Beispiel des Einzugsgebiets der Nidda
Das Einzugsgebiet der Nidda in Hessen ist geprägt von zahlreichen Nutzungskonflikten und ist in vielfacher Hinsicht repräsentativ für Fließgewässer in Mitteleuropa. Schwerpunkt des Verbundprojekts NiddaMan ist die Entwicklung eines Computermodells für die wasserwirtschaftliche Praxis am Beispiel des Nidda-Einzugsgebiets. Das Modell soll den Entscheidungsträgern sowohl die konzeptionelle Vorbereitung von Maßnahmen eines nachhaltigeren Wasserressourcen- und Einzugsgebietsmanagements als auch deren Umsetzung erleichtern. Zur Zielerreichung werden wissenschaftliche Arbeiten in sechs Schwerpunktbereichen durchgeführt. Dazu gehört die Entwicklung neuer Verfahren zur Überwachung von Spurenstoffen und Überprüfung ihrer Eignung für den Praxiseinsatz, die Analyse der wesentlichen Belastungsfaktoren für die Biodiversität mit biologischen Testverfahren im Labor und im Freiland sowie die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Wasserressourcen-Managements unter Berücksichtigung sozial-ökologischer Erkenntnisse. Weitere Schwerpunktbereiche des Projekts sind die Entwicklung technischer Maßnahmen und Anpassungsstrategien zur Verminderung von Stoffeinträgen in die Gewässer sowie die Modellierung von Abflüssen, Stoff-einträgen und der Gewässergüte unter Berücksichtigung von Szenarien des demographischen und des Klimawandels. Die Bündelung der Ergebnisse, Bewertungen und Konzepte sollen der Entwicklung eines integrierten Informations- und Managementsystems dienen.
Übergreifendes Ziel von NiddaMan ist die Entwicklung eines webbasierten Informations- und Managementsystems (NiddaPro) für die Wasserwirtschaft. Die intelligente Systemlösung soll als Basis für ein nachhaltigeres Wasserressourcen-Management der Nidda dienen und beispielhaft für andere Flusseinzugsgebiete sein. Das Modell liefert der wasserwirtschaftlichen Praxis zukünftig Entscheidungsgrundlagen zur Planung und Durchführung von Maßnahmen für ein nachhaltiges Wasserressourcen- und Einzugsgebietsmanagement. Dabei stehen transdisziplinäre Konzepte und Handlungsstrategien im Vordergrund. Dadurch wollen die Partner die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit verbessern.
Die Nidda zählt mit einer Länge von 89,7 km und einem Einzugsgebiet von 1.942 km2 zu den bedeutendsten Gewässern in Hessen. Geprägt ist die Nidda durch landwirtschaftliche und industrielle Nutzung, defizitäre Gewässerstrukturen, hohe Stoffbelastung, Siedlungstätigkeit, einen unzureichenden ökologischen Zustand sowie die Gefahr von Hochwässern im Einzugsgebiet.
Abteilung Aquatische Ökotoxikologie
Prof. Dr. Jörg Oehlmann
T: +49 69 798 42142
M: oehlmann@bio.uni-frankfurt.de
Dr. Ulrike Schulte-Oehlmann
T: +49 69 798 42147
M: schulte-oehlmann@bio.uni-frankfurt.de