Hygienisch relevante Mikroorganismen und Krankheitserreger in multifunktionalen Gewässern und Wasserkreisläufen – Nachhaltiges Management unterschiedlicher Gewässertypen Deutschlands
Naherholung, Trinkwassergewinnung, Fortbewegung – Fließgewässer werden in vielfältiger Weise genutzt und in Anspruch genommen. Hohe Hygienestandards und eine gute Wasserqualität sind daher Voraussetzung für die öffentliche Gesundheit. Um ein hohes Schutzniveau zu gewährleisten, fordert die novellierte EU-Badegewässerrichtlinie aus dem Jahr 2006 (2006/7/EG) die systematische Erfassung hygienischer Belastungsquellen und die Realisierung angemessener Bewirtschaftungsmaßnahmen. Damit implementiert die Richtlinie das Prinzip der Vorsorge in das Qualitätsmanagement von Gewässern. In Fließgewässern ist die Umsetzung der Badegewässerrichtlinie eine besondere Herausforderung: Bislang fehlen Methoden, die mikrobielle Belastungen zuverlässig vorhersagen. Ohne solche Methoden können die zuständigen Behörden jedoch nicht zeitnah und adäquat auf kurzzeitige Belastungen, wie Mischwasserentlastungen und Regeneinleitungen, reagieren. Die Partner des Verbundprojekts FLUSSHYGIENE wollen deshalb Methoden, die nähere Informationen über die Herkunft fäkaler Belastungen liefern, weiterentwickeln und erproben.
Ziel des Verbundprojekts FLUSSHYGIENE ist die Entwicklung von Instrumenten, die es ermöglichen, komplexe, multifunktionale Fließgewässer so zu bewirtschaften, dass ohne Einschränkung ihrer ökonomischen Funktionen ein höchstmöglicher Gesundheitsschutz gewährleistet werden kann. Dazu wollen die Verbundprojektpartner die dafür nötigen Wissens-, Informations- und Entscheidungsgrundlagen erarbeiten. Weiter sollen Leitfäden und Modelle für die Entwicklung risikobasierter Vorhersageinstrumente und langfristiger Bewirtschaftungsstrategien hinsichtlich hygienischer Belastungen in Fließgewässern entwickelt werden. Mit diesen Erfahrungen erstellen die Verbundprojektpartner anschließend einen Leitfaden und eine Checkliste für die zuständigen Behörden und die wasserwirtschaftliche Praxis.
Es werden sieben Flüsse untersucht, die im Projekt in vier Modellegionen unterteilt sind und sich hinsichtlich Gewässertyp, Gewässerstruktur, Gewässergüte und Nutzungsarten stark unterscheiden:
Dr. Pascale Rouault
T: +49 30 53653 816
M: pascale.rouault@kompetenz-wasser.de
Wolfgang Seis
T: +49 30 536 53 807
M: wolfgang.seis@kompetenz-wasser.de