In_StröHmunG

Innovative Systemlösungen für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung

In_StröHmunG
In_StröHmunG

Naturschutz und den Umgang mit Hochwasserrisiken in Einklang bringen

Die Auen und ihre vielfältigen Ökosysteme sind auf regel­mäßige Überflutungen angewiesen. Maßnahmen zum Hochwasser- und zum gewässerbezogenen Naturschutz stehen einander bei Fließgewässern häufig scheinbar kon­trär gegenüber. In dem Verbundprojekt In_StröHmunG arbeitet ein Konsortium aus Forschung und wasserwirt­schaftlicher Praxis gemeinsam an Wegen, die Ziele Si­cherheit und Naturschutz miteinander zu vereinbaren. Gemeinsam suchen die Partner nach Synergien zwischen der nachhaltigen, also naturverträglichen Entwicklung der Gewässer, sowie dem Management von Hochwas­ser und seinen Risiken. Ziel des Verbundprojekts ist es, Instrumente zu entwickeln, mit denen die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die EU-Hochwasser­risikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) gemeinsam umgesetzt werden können. Kern von In_StröHmunG sind Maßnahmen, die dem Hochwasserschutz und der na­turnahen Gestaltung der Gewässer gleichzeitig dienen. Aber nicht nur die Umwelt profitiert von dem Ansatz der Verbundprojektpartner: Werden Maßnahmen des Hoch­wasserschutzes mit Zielen des Naturschutzes kombiniert, kann als positiver Nebeneffekt auch die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen.

LfULG_Mortelbach_Ortslage_Waldheim

Mortelbach bei Waldheim in Sachsen

Ziele

Hauptziel des Verbundprojekts ist die Entwicklung von Instrumenten für die flussgebietsbezogene, nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässern. Im Fokus stehen Maß­nahmen, die der Umsetzung der WRRL und der HWRM-RL gleichermaßen dienen. Gleichzeitig sollen die Lösungen die Akzeptanz der Maßnahmen in der Öffentlichkeit stei­gern und bei der flächendeckenden Zielerreichung beider EU-Richtlinien helfen.

Modellregionen

In dem Verbundprojekt werden vier Modellregionen mit unterschiedlichen Eigenschaften untersucht:

  • Mortelbach und Eulitzbach (Stadt Waldheim, Stadt Roßwein, Gemeinde Kriebstein)
  • Mutzschener Wasser und Launzige (Stadt Grimma, Stadt Trebsen, Stadt Colditz)
  • Zwönitz bei Chemnitz (OT Einsiedel)
  • Aller bei Celle

KERNBOTSCHAFTEN

  • Die räumliche und zeitliche Strömungsdiversität ist der Schlüsselfaktor für die Wirksamkeit von Renaturierungsmaßnahmen. Sie ist umso wichtiger, je höher die Wärme- und stoffliche Belastung des Gewässers ist.
  • Rehnen vermindern den Sedimenteintrag auf das Vorland, werden in ihrer Gestalt durch die Bewuchsdichte beeinflusst und sind von hoher ökologischer Wertigkeit. Solange Rehnen den Hochwasserschutz nicht beeinflussen, sind keine Maßnahmen notwendig.
  • Zur Verbesserung der Flächenverfügbarkeit, um eine naturnahe Gewässerentwicklung in Verbindung mit dem Hochwasserrisikomanagement erfolgreich umzusetzen, sind angepasste Rahmenbedingungen auf allen Handlungsebenen notwendig.
  • Ökologische Gewässeraufwertung und Hochwasservorsorge sind integriert zu planen und umzusetzen. Um dies mit nachhaltiger Gewässerunterhaltung erreichen zu können, wurde die Gewässermanagement-Software PROGEMIS® entwickelt.
  • Befragungen zeigen, dass die lokale Bevölkerung naturnahe Bäche wertschätzt und sich eine naturnähere Gestaltung der Gewässer wünscht.

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