Bootgestütztes Messsystem für die Erfassung longitudinaler Gewässerprofile der Morphometrie, Wasserqualität und Hydrologie als Teil eines integrierten Gewässermonitorings
Spätestens bis zum Jahr 2027 müssen alle Gewässer in Europa einen guten ökologischen und chemischen Zustand aufweisen. Dies ist das Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und gilt für alle Grundwasserkörper, Küsten- und Oberflächengewässer. Für die Bewertung des Zustands und die Planung von Maßnahmen sind umfangreiche Mess- und Erhebungsprogramme notwendig. In Fließgewässern beschränken sich bislang die Messungen der Wasserquantität und -qualität auf einzelne für einen Gewässerabschnitt repräsentative Standorte. Dieses Vorgehen hat seine Schwachstellen: Um Aussagen zu den Gewässereigenschaften und zum Zustand zwischen einzelnen Messpunkten treffen zu können, werden diese Werte interpoliert. Dabei müssen häufig schwer zu prüfende Annahmen zum Verlauf getroffen werden. In der Folge kommt es so zu Fehleinschätzungen von Belastungen und deren Ursachen. Dies wollen die Partner des Verbundprojekts BOOT-Monitoring ändern. Mit Hilfe eines Boots kommt eine Online-Messtechnik zum Einsatz, die Parameter der Wasserqualität, der Gerinnemorphometrie und der Hydrologie eines Fließgewässers kontinuierlich entlang seines Verlaufs erheben kann.
Ziel des Verbundprojekts BOOT-Monitoring ist es, eine bessere Zustandsbeschreibung und Bewertung der kleinen und mittleren Bäche und Flüsse in Deutschland zu ermöglichen, damit die Fließgewässer nachhaltiger bewirtschaftet werden können. Dabei stehen folgende Aufgaben im Fokus:
In dem Verbundprojekt werden zwei Modellregionen betrachtet: Die Freiberger Mulde dient als Modellgewässer für Mittelgebirgsflüsse. Die Tollense ist ein Modellgewässer für Tieflandflüsse und im Unterlauf erheblich durch menschliche Aktivitäten verändert. Darüber hinaus ist die Befahrung weiterer Modellregionen im Rahmen einer Kooperation mit dem Verbundprojekt RiverView geplant.
Professur für Siedlungswasserwirtschaft
Prof. Dr. Peter Krebs
T: +49 351 463 35257
M: peter.krebs@tu-dresden.de
Stefanie Wiek
T: +49 351 463 40544
M: stefanie.wiek@tu-dresden.de